Zeitung: Spuren der „Zwickauer Zelle“ führen nach Brandenburg

Im Fall des Zwickauer Neonazi-Trios untersuchen die Sicherheitsbehörden einem Medienbericht zufolge auch Spuren, die nach Brandenburg führen. Wie der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Sicherheitskreisen meldet, soll ein sächsischer Neonazi, der der Terrorgruppe bei der Herstellung der DVD zu den so genannten „Dönermorden“ geholfen haben soll, der Zwillingsbruder eines führenden Rechtsextremisten aus Brandenburg sein. Der Brandenburger Rechtsextremist und sein Zwillingsbruder in Sachsen hätten häufig gemeinsam politische Aktionen geplant, hieß es. Die zweite Brandenburger Spur im Fall des mutmaßlichen Zwickauer NSU-Trios führe zu der bislang nicht aufgeklärten Serie von Anschlägen einer rechtsextremen Untergrundgruppe namens „Nationale Bewegung“, so die Zeitung. Gegen die „Nationale Bewegung“ hatte von 2001 an die Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Die „Nationale Bewegung“ verübte in Brandenburg mehrere Brandanschläge, bei denen türkische Imbisse zerstört wurden. Die Bundesanwaltschaft zog im Januar 2001 die Ermittlungen an sich, nachdem die „Nationale Bewegung“ einen Brandanschlag auf die Trauerhalle des jüdischen Friedhofs in Potsdam begangen hatte. Die Täter der Anschlagsserie konnten allerdings nie ermittelt werden. Eine Spur zu diesem Fall ergebe sich laut dem Bericht aus möglichen Parallelen zwischen einigen Schriftzügen in der DVD des Zwickauer Neonazi-Trios und den Bekennerschreiben der „Nationalen Bewegung“. Die Zwickauer Zelle hatte aber nach den Morden im Unterschied zur „Nationalen Bewegung“ keine Bekennerschreiben verschickt. Dennoch halten es Sicherheitsexperten für denkbar, dass die Zwickauer Terrorgruppe verschiedene Methoden bei ihren Taten angewandt hat.