Zeitschriften sind auf rentable Vertriebswege angewiesen

Wichtige operative und strategische Antworten für
den Vertrieb beim 2. Dialogmarketing-Tag in Hamburg mit 200
Teilnehmern

„Die Verlage erleben einen dramatischen Wandel ihrer
Erlösstrukturen, aber Print ist definitiv nicht tot“, so
Spiegel-Verlagsgeschäftsführer Ove Saffe beim 2. Dialogmarketing-Tag
„Abo-Marketing 3.0“ in Hamburg. „In Zeiten zurückgehender
Anzeigenumsätze, die nicht mehr zurückkommen, können und müssen wir
das Vertriebsgeschäft weiter stärken.“

Diese Herausforderungen des Abomarketings standen im Mittelpunkt
des 2. VDZ Dialogmarketing-Tags am 25. und 26. August 2010 in Hamburg
mit über 200 Besuchern. Mit konkreten Referaten und Diskussionen und
anschaulichen Fallbeispielen gab er wichtige operative und
strategische Antworten.

Eindrucksvoll wurde deutlich, wie anspruchsvoll und komplex die
Gewinnung von Abonnenten geworden ist. „Die Anforderungen an die
Abo-Verantwortlichen steigen in unserer Zeit der Eroberung des
menschlichen Lebens durch die dialoge Welt ständig“ wie Ludwig von
Jagow, Geschäftsführer Vertrieb im VDZ, betonte.

Mehr (Selbst-) Bewusstsein für das eigene Produkt, forderte Ralf
Kreutzer, Professor für Marketing an der Hochschule für Wirtschaft
und Recht (Berlin). Kreutzer zeigte, dass – auch im Vergleich zu
anderen Branchen – im Abo-Vertrieb noch etliche Ressourcen bei
Kundenkenntnis, Kundenorientierung und im Prämiensystem genutzt
werden könnten.

Der Dialogmarketing-Tag gewährte auch Einblick in andere Kulturen.
So berichtete Marco Koeder, Executive Director von Cyber Media, dass
in Japan Mobile-Phones seit 10 Jahren ein fest etabliertes
Massenmedium bei Jung und Alt sind. Die Vorteile von Mobile sind vor
allem die starke Personalisierung, die wiederum zu einer viel
größeren Bindung an Dienstleister bzw. Aboanbieter führt.

Zur Rechtslage und Rechtsprechung gab RA Dr. Reinhard Gaertner,
Taylor Wessing, einen umfassenden Überblick, über die für Praktiker
der Abowerbung wichtigen Fragen zur „Einwilligung“, zum Datenschutz
nach Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und zum Gesetz zum Unlauteren
Wettbewerb (UWG). Die Verlage sehen angesichts dieser rechtlichen
Restriktionen der Entfaltung neuer Geschäftsmodelle im Lesermarkt mit
Sorgen entgegen.

Die Chancen des „Abomarketing 3.0“ lassen sich, so die Ergebnisse
des Dialogmarketing-Tags, in vier Punkten zusammen:

1.“Das Dialogmarketing hat vom Internet als riesigem Aktionsraum
profitiert“, so Dr. Olaf Conrad, Geschäftsführer, DPV Deutscher
Pressevertrieb. „Wir müssen das neue Medienverhalten nicht beklagen,
sondern mitgestalten“, erklärt Michael Plasse, Stv. Leiter
Vertriebsmarketing und Leiter Direktmarketing. „Denn wir sind“, so
Thomas Mäling, Leitung Dialog Marketing&Services, Mitglied der
Geschäftsführung Burda Direct, „in einem Revolutionsprozess.“ Er
warnte vor der schlichten Ãœbertragung von Print-Prinzipien auf
Online.

2. „Die bessere Verzahnung und bessere Verknüpfung der online- mit
den offline-Welten“, so Dr. Olaf Conrad.

3. „Abomarketing 3.0 heißt vor allem aber, die Kundenbeziehung in
den Mittelpunkt zu stellen, die Frage der Nachhaltigkeit besser zu
beantworten“, so Dr. Olaf Conrad. „Wir müssen das Wissen über den
Kunden besser nutzen“, so Hermann Schmidt, Geschäftsführer
Jahreszeiten Verlag und Sprecher der VDZ-Projektgruppe Abomarketing.
Er betonte, dass auch in der neuen digitalen Welt die klassischen
Tu-genden des kaufmännischen Handelns wichtig bleiben. „An Fairness,
Glaubwürdigkeit und individueller Betreuung kommt auch künftig keiner
vorbei“.

4. Schließlich ist das Dialogmarketing deswegen ein entscheidender
Erfolgsfaktor, weil die Zeitschriften zunehmend auf die Rentabilität
der Vertriebswege angewiesen sind. „Die Zeitschriftenverlage
benötigen angesichts des Strukturwandels im Medienmarkt profitable
Vertriebswege. Wir müssen über erfolgreiches Marketing im Lesermarkt
sprechen, genauso aber über Kostenoptierungen, so Torsten Brandt,
Verlagsge-schäftsführer Vertrieb Bild und Zeitschriften, Axel
Springer AG, und Sprecher des VDZ Arbeitskreises Pressemarkt
Vertrieb.

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Peter Klotzki,
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