Zahl junger Menschen in Erziehungs-hilfe im Jahr 2009 leicht gestiegen

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, hat im Jahr 2009 für rund 509 000 Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsene in Deutschland eine erzieherische Hilfe durch das
Jugendamt oder in einer Erziehungsberatungsstelle begonnen. Das waren
etwa 8 000 beziehungsweise 1,6% mehr als im Jahr 2008. Bundesweit
haben somit rund 3% aller jungen Menschen unter 21 Jahren eine
erzieherische Hilfe neu in Anspruch genommen.

Den größten Anteil unter allen neu gewährten erzieherischen Hilfen
hatte 2009 mit 66% die Erziehungsberatung – gut 304 000 junge
Menschen nahmen sie in Anspruch. Ihre Zahl ging im Vergleich zum
Vorjahr um 1% zurück. Familienorientierte Hilfen haben in knapp 53
000 Familien begonnen. Gegenüber 2008 legte ihre Zahl um rund 4% zu.
Mit diesen Hilfen wurden rund 102 000 Kinder und Jugendliche
erreicht. Gut jedes fünfte Kind (21%), das zusammen mit seiner
Familie eine Erziehungshilfe begann, hatte das dritte Lebensjahr noch
nicht vollendet.

Häufiger als im Vorjahr wurden junge Menschen, die eine
Erziehungshilfe neu in Anspruch nahmen, außerhalb des Elternhauses
untergebracht. Für mehr als 49 000 Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene begann eine Vollzeitpflege in einer anderen Familie, eine
Heimerziehungoder eine Unterbringung in einer sonstigen betreuten
Wohnform. Das waren knapp 3 000 stationäre Hilfen mehr als im Jahr
2008 (+ 5%). Als Hauptgrund aller neu gewährten Hilfen der
Vollzeitpflege gaben die Jugendämter am häufigsten die drohende
Gefährdung des Kindeswohls an (24%). Der meistgenannte Hauptgrund für
den Beginn einer Heimerziehung oder sonstigen betreuten Wohnform war
mit einem Anteil von 16% das dissoziale Verhalten des jungen
Menschen. Dissoziales Verhalten umfasst Verhaltensauffälligkeiten wie
beispielweise Isolation, Weglaufen, das Begehen von Straftaten,
Drogen- oder Alkoholkonsum.

Weitere kostenlose Ergebnisse gibt es im Publikationsservice des
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen,
Suchbegriff: „Erzieherische Hilfe“.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:

Zweigstelle Bonn, Stefanie Lehmann, Telefon: (0611) 75-8167,
E-Mail: jugendhilfe@destatis.de

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Statistisches Bundesamt
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