Immer mehr Menschen leiden unter chronischen Erschöpfungszuständen, da die moderne Arbeitswelt den Mitarbeitern und Führungskräften ein hohes Tempo, ständige Flexibilität und allgemein ein hohes Arbeitspensum abverlangt. Um unter diesen Rahmenbedingungen den nötigen Ausgleich zum hektischen Alltag zu finden, sollten Arbeitnehmer darauf achten, dass Sie auch abseits des Erwerbslebens ein Netzwerk an vertrauten Bezugspersonen aufbauen, um sich auch in schwierigen Lebenssituationen auszutauschen. Der Partner, die Familie oder gute Freunde stehen hier an erster Stelle. Achten Sie für ein Leben in Balance auf folgende Punkte.
Schaffen Sie sich bestimmte Rituale im Leben, wie z.B. regelmäßige sportliche Aktivitäten, ein gemeinsames Sonntagsfrühstück mit Ihren Lieben oder einem gemütlichen Gang auf den Wochenmarkt. Dies stabilisiert soziale Beziehungen und verschafft Körper und Seele notwendige Erholungsinseln im Alltag. Pflegen Sie auch sozial wichtige Termine in Ihrem Umfeld, wie Geburtstage, Hochzeiten, Sportwettkämpfe oder Schulaufführungen Ihrer Kinder – zu Ihrer eigenen Freude und zur emotionalen Stabilisierung Ihres Familiensystems bzw. Ihrer Freundeskreises.
Um nach Dienstschluss von einem hektischen Arbeitstag abzuschalten, gönnen Sie sich eine Auszeit von mindestens einer halben Stunde, bevor Sie sich in das nächste Umfeld, Ihre Familie oder spezielle Freizeitaktivitäten, stürzen. Das macht den Kopf frei, die Anspannung des Tages sinkt und Sie schalten mental von der Rolle des rationalen Mitarbeiters in die Rolle des sozial kompetenten Familienmitglieds oder Freundes um. Versäumt man regelmäßig diese Pause, passiert es häufig, dass man seinen Arbeitsstress in die Familie trägt und die erste Stunde zuhause im Streit oder Stress verbringt. Diese kurze Verschnaufpause sieht für jeden anders aus: Musik hörend im Auto, ein Buch lesend in öffentlichen Verkehrsmitteln, strampelnd auf dem Rad oder beschaulich bei einem Spaziergang oder einem kleinen Kaffee auf dem Nachhauseweg.
Gemeinsame Interessen mit Ihrem Partner oder zwischen Freunden müssen gepflegt – oder manchmal auch erst aufgebaut – werden, damit der soziale Kitt und das gegenseitige Interesse aneinander aufrecht erhalten bleibt. Wer dies vernachlässigt, erlebt oft einen schleichenden Prozess des Auseinanderlebens, der zum Schluss in Trennungen mündet. Wenn gemeinsame Interessen immer weniger werden, verliert die Partnerschaft oder Freundschaft schnell an „Wert“, Gespräche werden immer seltener und die Beziehung eventuell nur noch als Belastung empfunden.
Überraschen Sie Ihren Partner, Ihre Familie oder einen guten Freund mit einer Einladung zu einer Freizeitaktivität, beispielsweise zu einem Theater- bzw. Kinobesuch oder einem Wochenendausflug in die Natur. Dies bringt Sie auf andere Gedanken, Sie bekommen neue Eindrücke und es fördert Ihre sozialen Kontakte. Fragen Sie jedoch im Zweifel lieber nach, bevor Sie die Beglückten zu etwas zwingen, was diese vielleicht nur ungern mögen, damit Ihre gute Absicht auch wirklich gut ankommt.
Wenn Probleme im zwischenmenschlichen Bereich auftauchen, sprechen Sie diese möglichst rasch – oder zur rechten Zeit – an, um sie aus der Welt zu schaffen. Unausgesprochene Unzufriedenheiten führen häufig dazu, dass sich der Frust anstaut und er sich irgendwann geballt entlädt. Dies fördert Ihre Psychohygiene und verschafft Ihnen einen entspannteren Alltag, weil potenzielle Konflikte nicht wochen- oder monatelang mitgeschleppt werden. Zudem schützt es Ihre sozialen Beziehungen vor einer schleichenden Vergiftung und dauerhaften Schäden.
(Foto: Brigitte Averdung-Häfner)
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