Wissenschaft und Ambiente: Prof. Dr. Thomas Hermann in Mantua und Turin

Wissenschaft und Ambiente: Prof. Dr. Thomas Hermann in Mantua und Turin
Inmitten wissbegieriger Studierender an der Universität Turin: Prof. Dr. Thomas Hermann.
 

Wissenschaft und Ambiente: HdWM Professor in Mantua und Turin

Die traditionsreichen Städte Mantua und Turin waren die wissenschaftlichen Reiseziele von Professor Dr. Thomas Hermann im November. Für einen internationalen Kongress im lombardischen Mantua hatte er ein Forschungspapier eingereicht, das aufgrund seiner wissenschaftlichen Qualität angenommen worden war. Und an der Universität Turin hielt er Vorlesungen als Visiting Professor im Rahmen des Erasmus-Programms. Eine begeisternde Erfahrung für Prof. Hermann, der an der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) in Mannheim lehrt und forscht.

Auch scheinbar trockene Geschäftsberichte lassen sich mit Instrumenten der Rhetorikanalyse auf spannende Weise untersuchen. Prof. Hermann stellte Ende November sein Diskussionspapier zur „Accountability der Bank deutscher Länder“ auf einer internationalen Konferenz der Italian Society for Accounting History in Mantua vor.

Bundesbank-Mythos ergänzungsbedürftig

Thomas Hermann kommt zu dem Ergebnis, dass der Bundesbank-Mythos aus den Gründungsjahren der Bundesrepublik Deutschland ergänzungsbedürftig sei, denn: die Deutsche Zentralbank legte in ihren Geschäftsberichten (Annual Reports) nicht nur Rechenschaft (im Fachjargon Accountability) für ihre Politik ab. Unter Einsatz von Rhetorik, der Kunst der Überzeugung, suchte sie, ihre eigene Verantwortung zu reduzieren oder sogar „umzudrehen“, im Fachjargon ein Fall von reversed accountability.

„Die Atmosphäre des Kongresses im spätbarocken Teatro Bibiena war einmalig“, sagt Hermann. „Und die anschließende lebhafte Diskussion meines Referats durch internationale Größen der New Accounting History wie David Alexander, Alessandro Lai oder Christopher Napier war die schönste Belohnung für die harte Arbeit, die in meiner Forschung steckt.“ Zunächst einmal ist das Paper in den Proceedings der Konferenz veröffentlicht worden.

Erasmus-Programm macht‘s möglich: Dank an Prof. Dr. Dolores Sanchez Bengoa und Gizem Weber

An der University of Torino hielt Prof. Hermann dann eine Woche lang Spieltheorie-Vorlesungen im englischsprachigen Masterprogramm des Department of Economics, Social Studies, Applied Mathematics and Statistics. „Großartig, dass mir die HdWM mit dem Erasmus-Programm diese Erfahrung ermöglicht hat. Mein ganz besonderer Dank geht an Professor Dolores Sanchez Bengoa und Gizem Weber. Die Betreuung in Turin durch Professor Gallice war exzellent“, meint Hermann enthusiastisch.

Die Kunst des strategischen Denkens

Thomas Hermann erzählt: „Von meinem Büro im 4. Stock hatte ich einen fantastischen Blick auf die Alpen und das Stadio Olimpico; jenes Stadion also, in dem heute mit dem charismatischen Trainer Mihajlovic, Joe Hart im Tor und Nationalstürmer Belotti die Nachfahren des legendären Grande Torino der 40er Jahre spielen. Und es hat einen Riesen-Spaß gemacht, mit den wissbegierigen Turiner Studierenden zu arbeiten. Spieltheorie ist ein Teilgebiet der Mathematik mit großem Anwendungsbezug als Kunst des strategischen Denkens, dafür hat mich in meiner Bonner Studentenzeit Reinhard Selten begeistert, einziger deutscher Nobelpreisträger in Wirtschaftswissenschaften“.

Italienische Professoren machen Vorschläge zur Lösung der Krise in Europa

Am letzten Abend in Turin gab es dann noch einen weiteren Höhepunkt. „Aspettando Keynes“, Warten auf Keynes. In einer von Stadt und Universität organisierten Veranstaltung stellten Professoren ihre Gedanken zu einer erneuten Keynes-Lektüre vor und machten Vorschläge zur Lösung der Krise in Europa.

Bei Prosecco und leckeren Häppchen wurde das Thema anschließend vertieft. „Die italienischen Kollegen waren ganz begeistert“, so Hermann, „als ich ihnen sagte, dass es in Deutschland ein hervorragendes Lehrbuch eines Keynesianers gäbe, Peter Bofingers Grundzüge der Volkswirtschaftslehre“. Schade nur, dass John Maynard Keynes am Ende doch nicht nach Turin kommen konnte.

Internationaler Bund (IB) unterstützt Aktivitäten von HdWM Professoren im Ausland

Die unternehmensnahe Hochschule der Wirtschaft für Management ist in privater Trägerschaft, Hauptgesellschafter der Internationale Bund (IB). Geschäftsführer der HdWM ist Wolfgang Dittmann. Der Hochschulmanager ist auch Chef der gemeinnützigen Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) des IB. Dittmann: „Wir unterstützen die Auftritte unserer Professoren bei internationalen Konferenzen ausdrücklich. Der Internationale Austausch ist der HDWM sehr wichtig. So kann der hohe Standard der Hochschule in den Bereichen Wissenschaft und Forschung auf internationaler Ebene immer wieder unter Beweis gestellt werden“.