Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält die Folgen des Erdbebens in Japan für beherrschbar in Hinblick auf die Weltwirtschaft. „Japan ist eine relativ geschlossene Volkswirtschaft, viel geschlossener als Deutschland oder China. … Deshalb sind die Folgen für die globale Konjunktur nicht so groß“, sagte Bofinger der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Japan habe nur einen Anteil von 4,5 Prozent am Welthandel und die Exporte hätten nur einen Anteil von 16 Prozent am Bruttoinlandsprodukt, so Bofinger weiter. Der VWL-Professor sieht dafür die Gefahr eines psychologischen Schocks wie beim Lehman-Crash 2008. Obwohl damals „der materielle Kern, also der Zusammenbruch der Bank, vergleichsweise klein“ gewesen sei, löste das Ereignis einen Schock aus, der zum konjunkturellen Absturz führte. Seiner Einschätzung nach sei die Weltwirtschaft aktuell jedoch „robuster“. Einen negativen Einfluss hätte jedoch der Rückzug von der Atomenergie: „Die Kernenergie wird zurückgefahren, auf jeden Fall. Das bedeutet natürlich, dass der Ölpreis steigen wird – nicht gut für die Weltkonjunktur.“
Auf Facebook teilen
Follow on Facebook
Add to Google+
Verbindung zu Linked in
Subscribe by Email
Drucken