Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Überstundenzahlen in Deutschland kritisieren Wirtschaftsexperten, dass in Deutschland im Aufschwung zu wenig neue Arbeitsplätze entstehen. Der Bremer Wirtschaftswissenschafter Rudolf Hickel sagte der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe): „Die Arbeitgeber sollen Überstunden konsequent in Vollzeitjobs umwandeln. So könnten rechnerisch 1,4 Millionen neue Stellen entstehen.“ Der Arbeitsmarktexperte erklärte weiter, dass es eine Art Überstunden-Bremse geben müsse: „Mehr als zehn Prozent Mehrarbeit darf es nicht geben – bei einer 35-Stunden-Woche maximal dreieinhalb Stunden.“ Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hält den Vorstoß allerdings nicht für einen gangbaren Weg. DIW-Arbeitsmarktforscher Karl Brenke sagte der Zeitung: „Das ist kaum umzusetzen. Viele Beschäftigte brauchen ihre Überstunden zur Gehaltsaufbesserung.“ Hinzu käme: „Die Unternehmen sind auf flexible Arbeitszeitkonten angewiesen, die sie bei der nächsten Krise leeren können.“ Außerdem gebe es „zu wenig geeignete Arbeitslose, um diese Stellen zu besetzen“.
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