Der Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestags will in Zukunft englischsprachige Vorlagen der EU-Kommission boykottieren. Ausschuss-Chef Ernst Hinsken (CSU) sagte „Bild am Sonntag“: „Künftig gibt es eine Beratung dieser Dokumente erst, wenn die EU-Kommission ihre Vorlagen in deutscher Sprache zur Verfügung stellt.“ Es habe unter den 37 Ausschuss-Mitgliedern parteiübergreifender Konsens bestanden, „dass eine Benachteiligung der deutschen Sprache gegenüber anderen Amtssprachen der EU nicht weiter hinnehmbar ist“, so Hinsken. Das Gremium habe deshalb in einem Brief an den Präsidenten der EU-Kommission, José Manuel Barroso, gegen die wachsende Zahl von EU-Vorlagen in englischer Sprache protestiert. In dem Schreiben heißt es: „Dies ist dem europäischen Gedanken nicht dienlich, ist zeitökonomisch falsch und wird den Empfindungen der deutschsprechenden Bevölkerung nicht gerecht.“ Ein solches Vorgehen werde künftig nicht mehr akzeptiert, „dies nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Tatsache, dass Deutschland das bevölkerungsreichste Land der Union und der Nettozahler Nr. 1 ist“.
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