Die US-Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis
Roberts (KKR) will verstärkt in junge Unternehmen investieren. In
einem Interview mit dem am Freitag erscheinenden Hamburger
Wirtschaftsmagazin BILANZ erläutert Mitgründer George R. Roberts (71)
die künftige Strategie des Unternehmens. KKR könne es an Kapitalkraft
und Know-how mit den legendären Silicon-Valley-Finanziers wie Sequoia
Capital oder Andreessen Horowitz durchaus aufnehmen: „Wir haben
einige Vorteile: Wir besitzen zum Beispiel Beteiligungen an fast 100
Unternehmen auf der ganzen Welt und verfügen damit über hervorragende
Beziehungen, um junge Firmen bei ihrem Wachstum zu unterstützen“,
sagt Roberts der BILANZ. Der Manager zeigt sich allerdings auch
selbstkritisch: „Wir haben sicher einige gute Gelegenheiten verpasst.
Bei Facebook und Amazon war ich anfangs nicht sicher, ob sie ein
funktionierendes Geschäftsmodell haben. Also haben wir die Finger
davon gelassen. Heute ist Amazon wohl mehr als 20-mal so viel wert
wie damals.“
Wegen ihres bisweilen rabiaten Vorgehens beim Handel mit
Firmenbeteiligungen und ihrer vergleichsweise hohen
Renditeerwartungen, wurde KKR in der Vergangenheit nicht selten zur
Zielscheibe heftiger Kritik bei Politikern und Gewerkschaftern und
von denen als „Heuschrecke“ verunglimpft. „Diese Vorwürfe haben mich
früher ungemein geärgert“, sagt Roberts. „Wären wir 40 Jahre lang
böse gewesen, gäbe es uns heute nicht mehr.“
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