Mehr als 20 Staaten und mehrere internationale
Organisationen sind vom 21. bis 22. September 2015 in Wien
zusammengekommen. Sie diskutieren über eine politische Lösung, die
dem Einsatz von explosiven Waffen in dicht bevölkerten Gebieten ein
Ende bereitet. Handicap International gibt bei der Konferenz den
Überlebenden eine Stimme.
Adnan überlebte eine Granatenexplosion im Jahr 1995 während des
Konflikts im ehemaligen Jugoslawien, und Oussama überlebte eine
Bombardierung im Jahr 2012 während des Syrienkonflikts. Beide wurden
von Handicap International nach Wien eingeladen und sprechen vor den
Delegierten aus Politik und Organisationen über ihre Traumata, über
ihre Behinderungen und über die Hindernisse, die es ihnen schwer
machten, ihren Platz in der Gesellschaft wiederzufinden. Sie
berichten über das ganze Grauen, das mit dem Einsatz von explosiven
Waffen in dicht bevölkerten Gebieten einhergeht.
Der Einsatz von explosiven Waffen in dicht bevölkerten Gebieten
ist leider eine gängige Praxis in aktuellen Konflikten wie in Syrien,
in der Ukraine oder im Jemen. Handicap International engagiert sich
in zahlreichen Regionen, in denen die Bevölkerung von diesen Waffen
betroffen war oder noch immer ist. Viele der dort von Handicap
International versorgten Menschen sind Opfer von explosiven Waffen.
Bei ihrem Einsatz in dicht bevölkerten Gebieten töten diese Waffen
und verletzen sie (Verbrennungen, offene Wunden, Brüche usw.). Sie
sind für Behinderungen und dauerhafte psychologische Traumata
verantwortlich. Sie zerstören essentielle Infrastruktur wie Häuser
und Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser und zwingen die Menschen zur
Flucht.
Hinzu kommt, dass bei jedem Einsatz ein Teil der Sprengkörper
nicht im Moment des Einschlags explodiert, sondern als Blindgänger
liegenbleibt – als eine lang andauernde Bedrohung für die
Zivilbevölkerung. So machen explosive Kriegsreste die Rückkehr der
Bevölkerung in ihre Wohngebiete nach einem überstandenen Angriff oder
nach dem Ende eines Konflikts besonders gefährlich.
Die Auswirkungen von explosiven Waffen in Syrien hat Handicap
International vor kurzem in zwei Berichten dokumentiert:
Der Einsatz von explosiven Waffen in Syrien: Eine Zeitbombe im
Entstehen: http://bit.ly/HI_syrien_ew
Kobane: Stadt voller Trümmer und Blindgänger:
http://bit.ly/HI_Kobane
Pressekontakt:
Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de