Wetterverband prangert Steuerverschwendung an (FOTO)

Wetterverband prangert Steuerverschwendung an (FOTO)
 

Rechtliche Prüfung der DWD-Wetter-App angekündigt

Die Lancierung der neuen „WarnWetter-App“ durch den staatlich
finanzierten Deutschen Wetterdienst sorgt für einen Aufschrei in der
Branche. Der Verband Deutscher Wetterdienstleister (VDW) kritisiert
das Vorgehen des Staates als massiven Eingriff in den Markt und
ordnete eine juristische Prüfung an.

Gleich zwei Punkte beanstandet der Verband als
wettbewerbsverzerrend: Zum einen bietet der DWD mit seiner App Daten
kostenlos an, für die er von privaten Wetterdiensten hohe
Lizenzgebühren im sechsstelligen Bereich verlangt. Zum anderen gibt
der DWD viel Steuergeld aus, um eine Wetter-App zu entwickeln, die es
mit denselben Dienstleistungen bereits in sehr guter Qualität in
vielfacher Weise auf dem deutschen Markt gibt.

Norman Gabler, VDW-Vorstand und Inhaber und Geschäftsführer der
Q.met GmbH, bezieht klar Position: „Die DWD-App zeigt das komplette
Wetter. Die Warnungen dienen nur als Tarnung. Der faire Wettbewerb
wird zerstört und Innovationen verhindert. Völlig unnötig hat der DWD
eine App entwickelt, obwohl es schon zahlreiche beliebte und
kostenfreie Wetter- und Warn-Apps auf dem deutschen Markt gibt. Der
DWD zeigt eine rücksichtslose Haltung gegenüber allen privaten
Wetterdiensten.“

Gabler wird von den Verbandsmitgliedern des VDW unterstützt: Dr.
Joachim Klaßen, Inhaber und Geschäftsführer der WetterOnline GmbH:
„Es ist das bekannte Spiel. Der DWD kopiert erfolgreiche Produkte der
privaten Wetterdienste. Dann wirft er sie kostenlos auf den Markt.
Das ist Wettbewerbsverzerrung! Die Kosten der DWD-App liegen im
Millionenbereich, und zwar auf Kosten der Steuerzahler. Das ist keine
Grundversorgung mehr, sondern Rundumversorgung.“

Christoph Kreuzer, Geschäftsführer wetter.com GmbH: „Wir sehen den
Launch dieser App sehr kritisch. Immerhin tritt der DWD hier in
direkte Konkurrenz zu den privaten Anbietern in einem besonders
sensiblen Bereich. Schlussendlich ist das Thema Mobile
beziehungsweise die Monetarisierung von mobile Traffic das elementare
Zukunftsthema. Eine entsprechende App, die sowohl kostenlos als auch
werbefrei ist, sehe ich als Angriff auf unser Geschäftsmodell.“

Dennis Schulze, Vorstandsvorsitzender VDW, Chief Meteorology
Officer der Meteo Group: „Verkehrsminister Dobrindt, aus dessen Etat
der Deutsche Wetterdienst finanziert wird, verstößt gegen seine
Neutralitätspflicht und macht Werbung für ein Produkt, das in
Konkurrenz zu privaten Produkten steht – das sehen wir kritisch.“

Der Wetterverband fordert vom DWD die Einstellung der App in der
veröffentlichten Form. Außerdem sollen sämtliche Kosten für die App
transparent gemacht werden. Dazu zählen nicht nur die externen Kosten
für Planung, Entwicklung und Betrieb der App, sondern auch die
internen Kosten sowie die Kosten für die benötigten Daten. Die
Mitglieder des Verbandes befürchten, dass der DWD den eingeschlagenen
Kurs mit einem Relaunch seiner Internetseite weiter verfolgen wird.
„Den Mitgliedern des VDW wurde mit dem Start der App großer Schaden
zugefügt. Sollte der DWD seinen Kurs nicht korrigieren, so könnte
dies am Ende sogar Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft kosten“, so
Dr. Joachim Klaßen. Er veranschaulicht dies mit einem Vergleich:
„Würde der Staat kostenfrei Autos für alle Bürger anbieten, damit
diese sich vor Blitzen schützen können, so würde der gesamte
Automobilmarkt zusammenbrechen“.

Über den Verband Deutscher Wetterdienstleister (VDW): Der Verband
Deutscher Wetterdienstleister (VDW) mit Sitz in Berlin vertritt mit
seinen 17 Mitgliedern rund 90% der privaten Wetterdienste in
Deutschland, vom Einzelunternehmer bis zum international tätigen
Full-Service-Anbieter. Die privaten Wetterdienste in Deutschland
erbringen Wetterdienstleistungen für viele Wirtschaftszweige und für
die Allgemeinheit und beschäftigen rund 250 Mitarbeiter.

Pressekontakt:
vorstand@wetterverband.de
Norman Gabler, 0611/89 05 25 0
Dr. Joachim Klaßen, 0228/55 93 78 3
Dennis Schulze, 030/60 09 80
Frank Böttcher, 040/80 90 81 244