Deutschland als Ziel eines islamistischen
Terroranschlags: Diese Gefahr war und ist real. Seit dem misslungenen
Angriff mit Benzinbomben auf zwei Regionalzüge in Nordrhein-Westfalen
und den vereitelten Anschlägen der Sauerland-Gruppe ist diese
Erkenntnis lange genug verdrängt worden. Die Paketbomben aus dem
Jemen, von denen eine per Luftfracht über Deutschland geschleust
worden ist, haben die Gefahr erneut offenbart. Bundesinnenminister
Thomas de Maizière hat sich mit Terrorwarnungen bislang stets
zurückgehalten. Wenn er nun die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen
lässt, muss er schon gute Gründe haben. Seit Wochen kursieren
Gerüchte, ein Selbstmordkommando aus dem afghanisch-pakistanischen
Grenzgebiet sei auf dem Weg nach Europa. Niemand kann garantieren,
dass solche Fanatiker rechtzeitig aufgespürt werden. Terror ist stets
perfide. Allein die Möglichkeit von Anschlägen soll Angst und
Verunsicherung schüren. Deshalb hat de Maizière recht: Hysterie würde
nur denjenigen in die Hände spielen, die der westlichen Welt den
Kampf angesagt haben. Grund zur Wachsamkeit aber besteht mehr denn
je.
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