Die Gewerkschaft lässt die Muskeln spielen. Mit
seiner Streikdrohung will Verdi-Chef Frank Bsirske den Druck auf die
Arbeitgeber im öffentlichen Dienst erhöhen. Das klingt nach einem
harten Arbeitskampf, der überwiegend auf dem Rücken der Bürger
ausgetragen würde. 6,5 Prozent mehr Geld – ist das den
hochverschuldeten Kommunen wirklich zuzumuten? Aber auch in der
Metallindustrie sind die Fronten verhärtet. 6,5 Prozent mehr Lohn –
angesichts prall gefüllter Auftragsbücher müssen Firmenchefs um ihre
Gewinnmargen fürchten. Stehen also in Deutschland bald alle Räder
still? Ob die Gewerkschaft tatsächlich soweit geht, ist zumindest
fraglich. Die harte Linie hat einen anderen Grund: Verdi und IG
Metall kämpfen gegen einen jahrelangen Mitgliederschwund an. Vor
allem die Zahl junger Gewerkschafter möchten sie erhöhen. Dies ist
etwa für die IG Metall Grund genug, die Übernahme aller
Auszubildenden zu fordern. Ein taktisches Manöver, das in der
Realität kaum durchsetzbar ist. Maximalforderungen führen zu nichts.
Am Ende muss der Kompromiss stehen. Das Säbelrasseln gehört zum
Ritual.
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