Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hält die gestrige Verurteilung der Punkband Pussy Riot zu zwei Jahren Haft durch die russische Justiz für „zu hart“. Westerwelle sagte der „Bild-Zeitung“ (Samstagausgabe): „Zwei Jahre Haft für politischen Protest und ein Punk-Gebet in einer Kirche, diese Strafe ist zu hart. Viele fragen: Urteilt so ein Rechtsstaat? Ich verstehe alle, die Zweifel haben.“ Zwar hätten die jungen Musikerinnen mit ihrer provokanten Aktion gewiss religiöse Gefühle verletzt, aber gleichzeitig müsse „ein starkes Land wie Russland so viel künstlerische Freiheit aushalten“, so der FDP-Politiker. Westerwelle: „Es ist zu befürchten, dass von dem Urteil ein negatives Signal für Künstler und Bürger in Russland ausgeht. Es ist leider ein Signal der Einschüchterung.“ Demokratie ohne Freiheit sei jedoch unmöglich. Im Februar hatten die Musikerinnen in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau mit einem sogenannten „Punk-Gebet“ die Jungfrau Maria um Erlösung von Präsident Wladimir Putin angerufen. Am Montag wurden sie schließlich wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Bandmitglieder hätten „keine Reue gezeigt“, die „öffentliche Ordnung verletzt“ und die „Gefühle der Gläubigen beleidigt“, so Richterin Maria Syrowa.
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