Diese Veranstaltung vor den Toren Bremens als
„Ausstellung“ zu titulieren, ist eine schlichte Untertreibung. Der
Begriff ist eher zu verstehen als Reminiszenz an die Gründungsidee
des Tarmstedter Gemeinderates in Zeiten der Währungsreform. Vor
nunmehr 66 Jahren gebaut auf der Idee, die Wirtschaft vor Ort
anzukurbeln, ist die „Ausstellung“ inzwischen eine Mega-Messe, ein
Open-Air-Festival mit landwirtschaftlichem Flair. Wobei
Landwirtschaft nicht allein für bäuerliche Betriebe steht, sondern
für Wirtschaft auf dem Land. Sie reicht von der „Event-Stickerei“ bis
zum Landtechnik-Konzern. In den vergangenen Jahren haben die
Messe-Macher ihren Slogan „Hier trifft sich der Norden“ mit
Besucherzahlen um die 100
weil das ursprüngliche Ziel-Publikum, vor allem konventionell
wirtschaftende Bauern, angesichts des Höfe-Sterbens immer weniger
wird. So bleibt das Buhlen um neue Besucher Daueraufgabe. Bisher
haben die Verantwortlichen schnell auf Trends reagiert – ob sie nun
„mehr Bio“ oder „Produktion für die Energiewende“ hießen. Aber wenn
die Betriebe weniger (dafür größer) werden? Die „Tarms“ wird
langfristig wohl nur überleben, wenn sie ihren Markenkern
Landwirtschaft mit noch mehr Kirmes und Show schmückt. „Ausstellung“
jedenfalls war gestern.
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