Bei aller Spekulation, eines ist klar: Es ist kein
gutes Zeichen. Die Hoffnungsträgerin tritt ab. Nicht einmal ein
halbes Jahr hat Eva-Lotta Sjöstedt durchgehalten. Sie erlaubt sich
deutliche Worte zu ihrem Abgang. Sie habe die schwierige Aufgabe
übernommen in der festen Annahme, ein angeschlagenes Unternehmen
entwickeln zu dürfen. Nach eingehender Prüfung und genauer Kenntnis
der wirtschaftlichen Rahmendaten sehe sie nun keine Möglichkeit mehr,
ihren Sanierungskurs weiterzuführen. Was kann das heißen? Falsches
Konzept? Ãœberfordert? Eher nicht. Einer gestandenen Managerin, die
auch noch von Ikea kommt, kann man durchaus zutrauen, realistische
Vorstellungen zu entwickeln, wie ein taumelnder Kaufhauskonzern aus
der Krise geführt werden kann. Oder war es doch ein Rettungsplan, der
– etwa gegen der Widerstand der Gewerkschaft – nicht umsetzbar
gewesen wäre? Wohl kaum, schließlich haben die Beschäftigten schon
vor Söjstedts Antritt erhebliche Zugeständnisse gemacht. Was bleibt
also? Die Befürchtung, Karstadt gehe es noch viel schlechter als
gedacht. Nach dem zweiten überraschenden Abgang auf der Chefetage in
Folge wird bei den Kunden die Lust auf ein Einkaufserlebnis bei
Karstadt sicher nicht größer. Und der Imageverlust macht alles noch
schlimmer.
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