Wie groß die Chancen für Unternehmen sind, in den
50 wichtigsten Handelsnationen der Welt das Geld für ausstehende
Rechnungen zu bekommen, untersucht der weltweit führende
Kreditversicherer Euler Hermes in seiner aktuellen Studie „Collection
Complexity Score and Rating“. Dazu bewerteten die Experten von Euler
Hermes den Komplexitätsgrad der internationalen Inkassoverfahren
anhand von drei Hauptfaktoren: Zahlungspraktiken, lokale
Gerichtsverfahren sowie das Insolvenzverfahren in den betreffenden
Ländern. Daraus ergibt sich eine Rangliste, die Unternehmen bei der
Navigation ihrer internationalen Handelsaktivitäten unterstützen
sollen.
Obwohl Deutschland in der Rangliste zu den Ländern gehört, die am
wenigsten Unsicherheiten bei der Zahlung fälliger Forderungen
aufweisen, können deutsche Unternehmen diese Rahmenbedingungen nicht
auf ihre Auslandsgeschäfte übertragen. In Inkassoverfahren gilt
lokales Recht, das deutlich von der deutschen Praxis abweichen kann.
Ein Eigentumsvorbehalt im Fall eines Forderungsausfalls wird
beispielsweise von lokalen Gesetzen in den Vereinigten Staaten,
Russland oder Mexiko nicht unterstützt.
Westeuropäische Länder an der Spitze
Bei einem weltweiten Durchschnittswert von 51 auf einer Skala von
1 (kein Komplexitätsgrad) bis 100 (sehr hoher Komplexitätsgrad) führt
Westeuropa die Skala mit den einfachsten Inkassoverfahren an. Vor
allem Schweden, Deutschland und Irland weisen mit Werten von 30, 30
und 31 den niedrigsten Komplexitätsgrad auf. Schweden und Deutschland
führen das Ranking mit den besten Zahlungspraktiken, dem einfachsten
Gerichtsverfahren sowie dem wirksamsten Insolvenzrecht an.
Absolut und relativ finden sich in Europa die meisten Länder, die
von Euler Hermes mit der niedrigsten Inkassokomplexität bewertet
werden. 14 von insgesamt 16 Ländern werden als „weniger komplex“
eingestuft, während Griechenland und Italien mit einer hohen
Inkassokomplexität die Ausnahmen sind.
Das Schlusslicht: der Nahe Osten
Am anderen Ende der Skala rangieren die Nahost-Länder
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Mit einem Wert
von 94 ist das internationale Inkassoverfahren in Saudi-Arabien
dreimal so kompliziert wie in Schweden.
78 von 100 Komplexitätspunkten auf der Inkasso-Skala bedeuten Rang
3 für Malaysia, gefolgt von China (73), Russland (72), Mexiko (70),
Indonesien und Südafrika (67).
Standard-Mahnverfahren greifen international oft zu kurz
Aus der Euler Hermes Studie geht zudem hervor, dass die größten
Volkswirtschaften, die dynamischsten Märkte und die solidesten Länder
nicht in allen Bereichen durch geschäftsfreundliche Rahmenbedingungen
gekennzeichnet sind. So gibt es zum Beispiel auch in Deutschland
komplizierte Aspekte im Inkassoverfahren. Insgesamt hängt der
tatsächliche Komplexitätsgrad von der Kombination verschiedener
Faktoren ab. Global betrachtet zeigt sich, dass vor allem die Wirkung
des Insolvenzrechts unter Berücksichtigung der Aussonderungsrechte
ein Kernelement bei der Komplexitätsbestimmung ist.
Ron van het Hof, CEO Euler Hermes DACH: „Deutschlands
Export-Weltmeister sind zumeist mittelständische Firmen. Unbezahlte
Rechnungen können für sie schnell existenzbedrohend werden. Deswegen
ist die umfassende Einschätzung der Vertragspartner von Anfang an
eine verlässlichere Basis, vor allem in Ländern mit komplexen
Rahmenbedingungen. Allgemein gilt: ist das Geld nach 60 Tagen noch
nicht da, wird es höchste Zeit, Inkasso-Experten mit internationaler
Erfahrung einzuschalten.“
Ãœber Euler Hermes
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoring System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt mehr als 5.800 Mitarbeiter. Euler Hermes
ist eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext
Paris notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor–s
und Dagong Europe mit einem Rating von AA bewertet. 2016 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von mehr als
EUR 880 Milliarden: www.eulerhermes.com, LinkedIn or Twitter
@eulerhermes.
Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: So weit wir hierin Prognosen oder
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diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und
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und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten
Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der
allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor
allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und -märkten, aus Akquisitionen
sowie der anschliessenden Integration von Unternehmen und aus
Restrukturierungsmassnahmen. Abweichungen resultieren ferner aus dem
Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen, Stornoraten,
Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise -tendenzen, und
insbesondere im Bankbereich aus dem Ausfall von Kreditnehmern. Auch
die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse, sowie
nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere
hinsichtlich steuerlicher Regelungen, können einen Einfluss ausüben.
Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und
das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine
Verpflichtung, die hierin enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
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