München, 26. August 2011. Macht Zeitarbeit krank? Eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK) scheint zu diesem Ergebnis zu kommen. Demnach sollen Zeitarbeitskräfte im Schnitt 15 Tage im Jahr wegen Krankheit ausfallen. Das sind 3,5 Krankheitstage mehr als andere Angestellte (11,5 Tage). Hauptgründe dafür seien, so die Studie, ein unsicheres Arbeitsverhältnis und Dumpinglöhne. Stimmt das?
Eines vorweg: Man sollte diese Studie zunächst einmal ernst nehmen und sie nicht kurzerhand vom Tisch fegen. Es geht schließlich um solche hohen Güter wie Gesundheit und Wohlbefinden. Kein Job der Welt darf diese gefährden. Deshalb legt Unique allergrößten Wert auf höchstmögliche Sicherheit am Arbeitsplatz. Eine eigene Abteilung kontrolliert immer wieder aufs Neue unser Qualitäts- und Sicherheitsmanagement, das nach drei strengen Gütestandards (SSC/SCP, DIN 9001-2000, ISO 9002) zertifiziert ist. Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig von erfahrenen Arbeitsmedizinern untersucht und sehr umfangreich in Sachen Sicherheit am Arbeitsplatz geschult. Außerdem gibt es für jeden Einsatz die passende Schutzkleidung – für den Mitarbeiter natürlich kostenfrei. Die Gesundheit der Mitarbeiter hat bei uns oberste Priorität. Deshalb bauen wir mit voller Kraft, unser betriebliches Gesundheitsmanagement weiter aus und arbeiten daran die Prävention laufend weiter zu verbessern. Diesem Anspruch tragen wir nicht zuletzt durch das Unique Medical Center Rechnung: Hier können sich unsere Arbeitnehmer unter einer kostenlosen Beratungsnummer zu Arzt- oder Kliniksuche, Impfungsfragen, Therapien und Untersuchungsmethoden beraten lassen.
Darüber hinaus begrüßen wir jeden Einwurf von außen, der dem körperlichen und seelischen Wohl von Arbeitnehmern generell zugutekommt oder auf Missstände aufmerksam macht. Bei der erwähnten Studie habe ich in dieser Hinsicht jedoch meine Zweifel:
Zum einen sind die Daten nicht repräsentativ, weil es sich dabei ausschließlich um die bei der Techniker Krankenkasse versicherten Zeitarbeitskräfte handelt. Die Zeitarbeitskräfte von Unique dagegen waren zum Beispiel vergangenes Jahr nur vier Prozent ihrer Arbeitszeit krank. Das entspricht 11,2 Krankheitstagen im Jahr und liegt damit unter der durchschnittlichen Ausfallzeit der TK-Mitglieder, die nicht in der Zeitarbeit beschäftigt sind. Lohn unseres guten Gesundheitsmanagements.
STATEMENT OF THE MONTH
Zum anderen arbeiten die Erklärungsversuche der Studie mit altbekannten Vorurteilen, die einfach jeder Grundlage entbehren. Denn: Zeitarbeit ist kein unsicheres Arbeitsverhältnis, sondern es handelt sich dabei in der Regel um eine unbefristete Anstellung in Vollzeit, die sozialversicherungspflichtig ist und dem allgemeinen deutschen Arbeitsrecht entspricht. Zeitarbeitskräfte werden fast ausschließlich nach den Tarifverträgen der Zeitarbeitsbranche bezahlt, von denen rund 75 Prozent mit dem DGB ausgehandelt worden sind. Darüber hinaus schützen seit Mai dieses Jahres gesetzlich geregelte Mindestlöhne alle Zeitarbeitskräfte vor Dumpinglöhnen.
Fakt ist außerdem: In der Zeitarbeit sind nicht nur gewerbliche Hilfskräfte beschäftigt. Gut ausgebildetes kaufmännisches Fachpersonal wird zunehmend nachgefragt. Unsere Mitarbeiterstruktur bietet damit in ihrer Breite eine gute Vergleichsbasis zur Studie. Das nur begrenzt aussagekräftige Ergebnis der TK-Studie muss also andere Ursachen haben. Bei der Suche danach ist ein Blick auf die Einsatzbereiche der Zeitarbeitskräfte sehr hilfreich: So waren etwa Rohrinstallateure (21,9 Krankheitstage), Schlosser (19,1) oder Lagerarbeiterinnen (19,1) überdurchschnittlich oft krank. Alles Berufe, die dafür bekannt sind, mit hohen körperlichen Beanspruchungen verbunden zu sein – wozu übrigens auch die Pflegejobs zählen, in denen ebenfalls sehr viele Zeitarbeitskräfte tätig sind. Das heißt im Klartext: Nicht die Zeitarbeit als Beschäftigungsform, sondern die Art der Tätigkeit selbst, macht auf Dauer öfter krank. Wir alle sollten nach Wegen suchen, daran schleunigst etwas zu ändern.
Dieses Statement und weitere Hintergrundinformationen finden Sie im Blog von Marcus Schulz im Unique-Newsroom: http://newsroom.unique-personal.de/