Weihnachtsstimmung aus Dresden: der Dresdner Christstollen

Es ist das Weihnachtsgebäck schlechthin: der Dresdner
Christstollen. Die Mischung aus verschiedenen Zutaten und Aromen lässt in jeden
eine gewisse Weihnachtsstimmung hochkommen. Wichtig ist, dass man sich den
originalen Christstollen aus Dresden kauft, denn nur er bietet die einzigartige
Butter-Rosinen-Mischung.

Was macht den Dresdner Christstollen zu etwas Besonderem?

Es gibt viele Weihnachtsstollen, doch der bekannteste
Vertreter ist der Dresdner
Christstollen
. Dabei ist es nicht einfach ein Begriff, sondern der Stollen
wurde 2010 auf Gesuch als geschützte geografische Angabe nach dem Recht Europas
eingetragen. Insofern darf sich nicht jeder Stollen als Dresdner
Christstollen bezeichnen, sondern nur Stollen, die im Großraum Dresden
hergestellt wurden.

Außerdem muss der Stollen genau nach den
Produktspezifikationen hergestellt worden sein, die festgelegt wurden. Das
heißt, der Stollen besteht aus 100 Teilen Mehl, mindestens 50 Teilen Butter
sowie 20 Teilen Orangeat und/oder Zitronat, 15 Teilen Mandeln und abschließend
noch 65 Teilen Sultaninen. Tabu sind künstliche Konservierungsstoffe sowie
Margarine. Selbst die Beschriftung und Gestaltung unterliegen gewissen
Anforderungen.

Die perfekte Mischung

Das Weihnachtsstollen-Geschäft ist durchstrukturiert,
weshalb sich auch das Rezept zum Dresdner Christstollen kaum
verändert hat. Er wird aus Rosinen, Butter, Orangeat/Zitronat, Mehl, Wasser,
Hefe sowie süßen und bitteren Mandeln hergestellt. Mehr kommt nicht in den
Teig. Bei anderen Stollen trifft man beispielsweise noch auf Stollengewürz,
Zitronenschalenpaste, Butterschmalz oder Vollmilch. Ein echter Dresdner
Christstollen besteht aber nur aus den oben genannten Zutaten. 

Eine lange Geschichte

Der Christstollen ist zwangsläufig mit der Dresdner
Geschichte verbunden. Im Mittelalter wurde der Christstollen erstmals
namentlich erwähnt. Er galt als Fastengebäck und wurde 1474 auf einer Rechnung
für das christliche Bartolomai-Hospital festgehalten. Es kann aber davon
ausgegangen werden, dass der Stollen durchaus älter ist. Früher bestand das
Fastengebäck aber noch nicht aus den heute bekannten Zutaten, sondern nur aus Mehl,
Hefe und Wasser. Immerhin wurde er auch im Sinne des Verzichts gebacken,
weshalb Butter und Milch nicht erlaubt waren.

Die Dresdner sind aber wahre Genießer, weshalb Kurfürst
Ernst von Sachsen seinen Bruder, den Papst Albrecht Innozenz VIII bat, das Butter-Verbot
aufzuheben. Das tat er, und zwar im Jahr 1491 durch den sogenannten
„Butterbrief“. Jetzt konnte auch das Stollengebäck endlich wachsen.
Ab dem Jahr 1560 erhielt der Stollen die Bezeichnung „königliches
Gebäck“.

Noch heute ein Hit

Die Beliebtheit des Stollengebäcks sollte nie mehr
versiegen, wobei es sich vor allem als Weihnachtsleckerei etablierte. Zwar ist
der Dresdner Christstollen das ganze Jahr zu kaufen, doch vermehrt
ist er um die Weihnachtszeit herum anzutreffen.

Überraschend ist das nicht, denn die verwendeten Zutaten
unterstreichen die besinnliche Stimmung. Eigentlich wird der Stollen in reiner
Form genossen, doch auch eine Tasse Tee ist in der kalten Winterzeit sehr
beliebt. Wichtig ist jedoch, dass man nichts isst oder trinkt, was den feinen
Geschmack des Christstollens überlagert. Nur so kann man das jahrhundertealte
Rezept genießen.