
Es kommt nicht alle Tage vor, dass das Weiße Haus in Washington sich bei einer wirtschaftspolitischen Initiative auf die Studie eines deutschen Ökonomen beruft. Doch so geschehen vor wenigen Tagen, als die Pressestelle des Weißen Hauses Einzelheiten der von US- Präsident Joe Biden geplanten Aktivitäten gegen „Junk-Gebühren“ vorstellte. Damit sind unfaire oder versteckte Gebühren etwa von Banken, Kabel- und Internetunternehmen oder Fluglinien gemeint, die die Preise von Waren oder Dienstleistung verteuern und Verbraucher und Unternehmen in den USA mit vielen Milliarden Dollar jährlich belasten.
Dazu zitiert das Weiße Haus wissenschaftliche Studien, an erster Stelle die Arbeit „Drip pricing and its regulation: Experimental evidence“ des Düsseldorfer Wirtschaftsprofessor Alexander Rasch. Darin weist er nach, dass Verkäufer einen höheren Preis durchsetzen können, wenn sie ihre Ware oder Dienstleistung in mehrere Komponenten zerlegen, die den Käufern nacheinander präsentiert werden.
Dass sich die US-Administration beim Vorgehen gegen eine unfaire Gebührenpraxis auf seine Studie stützt, ist für Rasch Beleg der praktischen Relevanz seiner Forschung. „Die Verbindung zur Praxis ist mir sehr wichtig“, sagt der Düsseldorfer Ökonom, der deshalb auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Verhandlungsberatung Negotiation Advisory Group (NAG) ist: „Die NAG bringt wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Verhandlungen ein und erzielt so optimale Ergebnisse.“ NAG-Geschäftsführer René Schumann sieht es „mit Stolz, dass das Weiße Haus zur Regulierung unfairer Preisgestaltung für Verbraucher und Unternehmen auf die wissenschaftliche Expertise unseres Beirats, Professor Rasch, zurückgreift.“