Stahl- und Chemieindustrie fordern vom neuen
nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD)
Engagement für niedrigere Energiepreise. „Der Rückbau der
Kohlekraftwerke wird zu einer weiteren Verteuerung der Strompreise
führen. Das Gleiche gilt für die subventionsteuren Ausbaupläne der
Windkraft und der Kraft-Wärme-Kopplung“, sagte Hans Jürgen Kerkhoff,
der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, den Zeitungen der
Essener WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe). Die Stahlindustrie sei als
energieintensive Branche auf preiswerte und wettbewerbsfähige
Strompreise angewiesen. „Es darf nicht sein, dass in Zukunft Stahl in
Ländern produziert wird, in denen dem Klimaschutz nicht so eine hohe
Bedeutung zugemessen wird wie hierzulande. Das schadet nicht nur dem
Klima, sondern auch den Arbeitsplätzen“, sagte der Stahlpräsident.
Allein in Nordrhein-Westfalen hängen seinen Angaben zufolge rund
180.000 Stellen direkt oder indirekt von der Stahlindustrie ab.
Ähnlich äußerte sich Hans-Jürgen Mittelstaedt, der Geschäftsführer
des Verbandes der Chemischen Industrie NRW. „Wir sind als chemische
Industrie auf wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen angewiesen“, sagte
Mittelstaedt der WAZ-Gruppe. Angesichts „sehr hoher Energiekosten“
sprach er von einem „massiven Wettbewerbsnachteil“ für die Betriebe
an Rhein und Ruhr. „Vom neuen Wirtschaftsminister erhoffen wir uns,
dass er sich für eine Lösung dieses Problems der energieintensiven
Branchen in NRW stark macht“, erklärte Mittelstaedt.
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