Die Glühbirne wird abgeschaltet, die
Energiesparlampe kommt – und wird pünktlich zum Stichtag erst einmal
satte 25 Prozent teurer. So wurde es gestern gemeldet. Ein Schelm,
der das für Zufall hält. Dass Umwelt- und Klimaschutz nicht zum
Nulltarif zu haben sind, nehmen wir ja in Kauf – wenn die Eingriffe
in unseren Alltag einen Sinn ergeben. Was aber ist von Lampen zu
halten, die zwar effizienter sind, aber Sondermüll mit giftigem
Quecksilber produzieren? Was von Computern, die sich von selbst
abschalten, wenn man gerade mal eine Pause macht? Und was von
Staubsaugern, die weniger Strom, aber leider auch weniger Schmutz
schlucken? Wer angesichts solcher Arabesken allein auf die Brüsseler
Eurokraten schimpft, macht es sich zu leicht. Jede Regel, jede
Vorschrift, jedes Gesetz wird letztlich auch von den nationalen
Parlamenten abgesegnet. Fragt sich, ob alle immer und in jedem Fall
wissen, was konkret sie da gerade abnicken. Merke: Wer den Bürgern
zum Wohle von Klima und Umwelt ans Geld will, braucht dafür nicht nur
stichhaltige Argumente, sondern auch stimmige Lösungen, die Einsicht
statt Kopfschütteln hervorrufen. Unabhängig davon, ob sie nun in
Brüssel, Berlin oder sonstwo geboren wurden.
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