Interne Dokumente entlasten den Chef der
RAG-Stiftung, Wilhelm Bonse-Geuking, vom Vorwurf, er habe dem
Evonik-Großinvestor CVC im Alleingang Vetorechte eingeräumt. Dies
berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstag-Ausgaben). Die
Stiftung ist Mehrheitseignerin des Essener Mischkonzerns Evonik und
hat 2008 für 2,4 Milliarden Euro eine Sperrminorität von 25,01
Prozent an den Finanzinvestor CVC verkauft.
Laut Sitzungsprotokoll des Stiftungs-Kuratoriums vom 3. Juni
2008, das den WAZ-Blättern vorliegt, wurden den Kontrolleuren der
Kohle-Stiftung die Rechte des Investors detailliert erläutert.
Zunächst erklärte Bonse-Geuking, bei „gravierenden“ strategischen
Entscheidungen müssten die Gesellschafter Einvernehmen erzielen.
Anschließend führte Vorstand Ulrich Weber aus, was damit gemeint ist:
Investitionen von über 250 Millionen Euro, Zukäufe über einer
Milliarde und neue Geschäftsfelder. Die Kuratoren aus Politik,
Wirtschaft und Gewerkschaften nahmen dies zustimmend zur Kenntnis und
beglückwünschten laut Protokoll „den Vorstand zu diesem Erfolg“ –
also zum Einstieg von CVC.
Dagegen zitiert das Handelsblatt (nicht namentlich genannte)
Kuratoren, dies sei ihnen „so nicht dargestellt“ worden. Sie fühlten
sich hintergangen.
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