WAZ: Prämien sind das richtige Signal – Kommentar von Sven Frohwein

Uwe Hück traf den Nagel auf den Kopf: „Den
Rekordgewinn hat ja nicht der Petrus auf dem Moped vorbeigebracht.“
Recht hat der glatzköpfige Porsche-Betriebsratschef. Die meisten
deutschen Autobauer haben ein glänzendes Geschäftsjahr 2011
hingelegt. Da ist es nur folgerichtig, auch die daran zu beteiligen,
die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass genügend Luxuskarossen
„Made in Germany“ vom Band laufen konnten: die Mitarbeiter.
Allerdings legen die Konzerne das Wörtchen Gerechtigkeit höchst
unterschiedlich aus. Während der Sportwagenhersteller aus
Zuffenhausen jedem Angestellten das Gleiche auszahlt, egal ob
Kantinenfrau oder Ingenieur, berechnet sich der Bonus bei der
Volkswagen-Tochter Audi nach der Höhe des Gehalts. Das mag man
ungerecht finden. Entweder das eine – oder das andere. Das Signal
aber, das die Unternehmen auf diese Weise aussenden, ist das
richtige. Geht es dem eigenen Laden gut, sollen alle daraus einen
Nutzen ziehen – nicht nur die Anteilseigner. Aus den hohen
Bonuszahlungen aber ein dauerhaftes Mehr abzuleiten, das wäre falsch.
Genauso daneben wie die bereits geäußerten Forderungen der
Arbeitgeber, gerade wegen der traumhaften Prämien bei den anstehenden
Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie Maß zu halten.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

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