WAZ: Karstadts Weg bleibt steinig. Kommntar von Sabine Brendel

Bei dem monatelangen Ringen zwischen dem
designierten Karstadt-Käufer Berggruen mit den Filialvermietern gerät
eines in den Hintergrund: 25 000 Karstadt-Beschäftigte sowie
zehntausende Angestellte bei Zulieferfirmen zittern spätestens seit
Juni 2009 um ihre Arbeitsplätze. Allein schon ihretwegen müssen sich
die Mietstreiter endlich einigen.

Außerdem stehen bei der Kaufhaus-Kette die Wareneinkäufe für das
Frühjahr 2011 an – Kunden sind im hart umkämpften Einzelhandel
schließlich eine große Auswahl gewohnt und Rivalen wie Kaufhof
schlafen nicht im Buhlen um die Verbrauchergunst. Auch deswegen ist
wichtig, dass der Mietstreit beigelegt, damit der Kaufvertrag unter
Dach und Fach ist und Karstadt mit der dringend notwendigen Sanierung
beginnen kann.

Denn eines darf nicht vergessen werden: Tritt der Kaufvertrag in
Kraft, muss der neue Eigentümer die seit langem kriselnde
Traditionsfirma fit für den Wettbewerb machen. Die Kaufhof-Mutter
Metro äugt schon lange begehrlich auf Karstadt. Der Mietstreit ist
also nur eine Etappe auf dem steinigen und unsicheren Weg in eine
hoffentlich bessere Zukunft.

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