WAZ: Gut wäre gesunder Wettbewerb. Kommentar von Ulf Meinke zu Karstadt-Kaufhof

In den nächsten Wochen entscheidet sich aller
Voraussicht nach, ob es zu einer grundlegenden Neuordnung des
deutschen Warenhausmarktes kommt. Der Ball liegt nun beim
Düsseldorfer Metro-Konzern mit seinem Duisburger Großaktionär Haniel.
Entscheiden sich die Kaufhof-Eigentümer für die österreichische
Signa-Gruppe mit dem schillernden Unternehmer René Benko, wird das
Konzept der viel beschriebenen „Deutschen Warenhaus AG“ Wirklichkeit.
Bekommt Hudson–s Bay aus Kanada den Zuschlag, muss es Karstadt
alleine schaffen. Beide Szenarien haben ihre Risiken. Dass
Weltkonzerne wie Wal Mart auf dem schwierigen deutschen Handelsmarkt
in der Vergangenheit krachend gescheitert sind, ist hinlänglich
bekannt. Doch Fusionen haben ebenfalls ihre Tücken. Auch bei Karstadt
– einst Karstadt-Quelle – wurden entsprechende Erfahrungen gesammelt.
Aus Sicht der Kunden und der Beschäftigten in den Warenhäusern wäre
Konkurrenz von Karstadt und Kaufhof wünschenswert, solange sie nicht
mörderisch wird. Klar ist doch: Deutschlands Innenstädte können
Karstadt und Kaufhof auch in Zukunft gut gebrauchen.

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