WAZ: Gefährliche Parolen. Kommentar von Wilfried Goebels

Die salafistischen Verführer werben für die Scharia
und einen gewaltsam errichteten islamischen Gottesstaat. Die
muslimischen Gemeinden setzen sich von der Radikalität der
Splittergruppe ab. Aber einzelne jugendliche Verlierer lassen sich
von den einfachen Botschaften ködern. Längst sieht der
Verfassungsschutz im Salafismus den ideologischen Nährboden für den
Terrorismus.

Im Internet werden junge Leute von fanatischen „Gotteskriegern“
mit gefährlichen Parolen der Islamisten-Szene radikalisiert. Dass die
Anhänger des „Heiligen Krieges“ dabei nicht selten auf offene Ohren
treffen, zeigt der Fall der beiden jungen Männer aus Solingen, die
unlängst in England unter dem Verdacht festgenommen wurden, einen
Terroranschlag zu planen.

Die Lebensläufe der salafistischen Zielgruppe unterscheiden sich
nicht wesentlich von denen rechtsradikaler Gruppierungen. Meist
handelt es sich um sozial entwurzelte Gescheiterte, die in straff
organisierten Bruderschaften eine neue Heimat und Halt finden. Wer
jungen Leuten eine Perspektive gibt, raubt Extremisten die Basis für
den Aufbau radikaler Zellen. Es ist manchmal nur ein Schritt vom
Frust zum Terrorismus.

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