Für Toyota-Chef Akio Toyoda war es die größte
Niederlage in seiner Karriere. Reumütig entschuldigte sich der Chef
des größten Autoherstellers der Welt im Februar bei den
Hinterbliebenen der Opfer, die in seinen Fahrzeugen zu Tode gekommen
waren. Jetzt kommt heraus: Viele Verunglückte sollen schlicht
Fahrfehler gemacht haben – menschliches Versagen eben. Und keine
defekte Elektronik war schuld an ihrem Tod. Und doch stärkt das
gestern veröffentlichte Prüfergebnis Toyota nur bedingt den Rücken.
Das Urteil der US-Aufsichtsbehörde ist nämlich nur ein Freispruch
zweiter Klasse. Die Prüfer konnten sehr wohl mechanische Probleme
feststellen. Fußmatten etwa, die das Gas blockierten. Oder Pedale,
die einfach verklemmten. Was bleibt, ist nicht nur ein Riesenbatzen,
der die Bilanz des ehemaligen Vorzeigekonzerns erheblich schmälern
wird. Denn die größte Rückrufaktion in der Geschichte der
Automobilwirtschaft ist bereits so gut wie abgeschlossen. Viel länger
wird Toyota mit einem angekratzten Image zu kämpfen haben. Wie war
das noch gleich bei der Mercedes A-Klasse und dem Elchtest?
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