Im Zuge des Konzernumbaus von Deutschlands größtem
Energieversorger Eon sollen hunderte Beschäftigte aus anderen
Regionen nach Essen ziehen. „Wir gehen mindestens von einer hohen
dreistelligen Zahl aus“, sagte Eon-Vorstandsmitglied Bernhard
Reutersberg den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Mittwochausgabe).
Dies sei unter anderem Folge der geplanten Schließung des
Eon-Standorts in München. Er sei davon überzeugt, dass unter anderem
hunderte Beschäftigte von München nach Essen ziehen werden. „Auch
über entsprechende Anreize möchten wir mit den Arbeitnehmervertretern
sprechen“, sagte Reutersberg.
„Wir werden für unser deutsches Geschäft eine neue
Steuerungseinheit bilden, die ihren Sitz in Essen haben wird. Dafür
schaffen wir zahlreiche neue Stellen im Ruhrgebiet. Außerdem bündeln
wir den Großkundenvertrieb für Strom und Gas. Diese Aktivitäten
wollen wir ebenfalls in Essen ansiedeln. Auch unsere
Beratungsgesellschaft Eon Inhouse Consulting wird komplett ins
Ruhrgebiet umziehen“, erläuterte Reutersberg. Essen bleibe mit bis zu
2100 Mitarbeitern ein wichtiger Eon-Standort. Vor gut einem Jahr
waren rund 1800 Eon-Beschäftigte in ein neues Verwaltungsgebäude
gezogen.
Reutersberg verteidigte den geplanten Stellenabbau. „Der
Einschnitt ist notwendig geworden, da sich unsere Märkte dramatisch
verändert haben. Wir verzeichnen auf dem europäischen Energiemarkt
Überkapazitäten und einen Preisverfall. Auch der Ausstieg aus der
Kernenergie in Deutschland hat eine Rolle gespielt“, sagte der
Eon-Vorstand. „Wir wollen Teil der Energiewende sein. Dafür brauchen
wir auch finanzielle Möglichkeiten und schlankere Strukturen.“
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