Ohne das übliche Säbelrasseln und mit nur einer
Warnstreikwelle ist die Tarifrunde für eine deutsche Schlüsselbranche
über die Bühne gegangen. Vom Ergebnis profitieren beide Tarifpartner:
Mit 4,3 Prozent Lohnsteigerung und Übernahme-Anreizen für
Auszubildende senden die Arbeitgeber ein wichtiges Signal gegen den
Fachkräftemangel. Die sieben Milliarden Euro, die der Abschluss die
Wirtschaft kosten mag, sind deshalb gut angelegt. Und nach Abzug der
Inflation haben die Beschäftigten mehr Geld in der Tasche. Auch mit
dem „Frieden“ um die Leiharbeit, wie ihn Gesamtmetall-Präsident
Kannegießer nennt, können sich beide Lager gut schmücken. Die
Arbeitgeber behalten ihre Flexibilität und können weiter
Auftragsspitzen mit Zeitarbeitern abfangen. Dass sie gute Leute nach
zwei Jahren übernehmen müssen, beugt auch dem Fachkräftemangel vor.
Die IG Metall indes hat den Einfluss ihrer Betriebsräte gestärkt und
kann einen Etappensieg bei ihrem Kampf gegen die zunehmende Spaltung
der Belegschaft in den Unternehmen verbuchen. Die zwei Welten aus
Stamm- und Leiharbeitern werden ein Stück weit vereint.
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