Auch zwei Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman
Brothers treibt die Finanzkrise noch Sumpfblüten, die die
Vorstellungskraft arg strapazieren. Da bastelt die Investmentbank
Goldman Sachs einen Fonds aus Kreditpaketen zusammen, wohl wissend,
dass der Auftraggeber des Fonds auf den Wertverlust desselben wettet.
Leider darf man das nicht Betrug nennen, weil Goldman Sachs sich mit
einem Vergleich über 550 Millionen Euro freigekauft hat.
Vier Prozent des Gewinns 2009 macht die Strafe aus, was nicht zu
viel ist angesichts der steigenden Börsenkurse von Goldman Sachs, die
der abgewendete Prozess zur Folge haben dürfte. Die Welt ist vor
derartigen Machenschaften kaum zu bewahren, schon gar nicht durch
eine Ablassgebühr. Der Fall wirft ein grelles Schlaglicht auf die
latent vorhandenen Interessenkollisionen im Investmentbanking. Da
bieten Geldhäuser wie selbstverständlich ihren Kunden Finanzprodukte
an, mit denen sie selbst handeln und auf eigene Rechnung Geschäfte
machen. Man kann nur jedem raten, ob Privat- oder Geschäftskunde, mit
seinem Vertrauen nicht leichtfertig umzugehen.
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