WAZ: Die Kasse muss stimmen. Kommentar von Sven Frohwein

Sicherheitsexperte bei Research in Motion müsste man
sein: Denn die Drohungen, das Blackberry-Handynetz abschalten zu
wollen, sind das schönste Kompliment an die Ingenieure des
kanadischen Unternehmens. Beweist es doch, dass sie ganze Arbeit
geleistet haben – und der Konkurrenz in Sachen Sicherheit einiges
voraushaben. Über Nokia, Apple oder SonyEricsson hat sich bislang
noch niemand so lauthals beschwert.

Und doch zeigt das Beispiel, wie international agierende Konzerne
zum Spielball politischer Interessen werden können – und
unternehmerische Grundsätze den Marktgegebenheiten einfach angepasst
werden. Google lenkte nach anfänglichem Protest in China ein und
brachte seine Suchmaschine wieder auf Linie zum Regime.
Blackberry-Bauer RIM kommt den Saudis und anderen arabischen
Bedenkenträgern entgegen und baut Rechenzentren vor Ort, damit
Sicherheitsbehörden auf Daten zugreifen können.

Kein Unternehmen der Welt gibt einen Markt mit 700 000 oder
mehr Kunden so einfach auf. Am Ende, das zeigt auch das Beispiel
Blackberry, muss die Kasse stimmen.

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