Alexander Lukaschenko feierte den Wahlsieg in
Weißrussland auf seine Art. Hunderte Oppositionelle ließ er
festnehmen, Dutzende zusammenschlagen und gratuliert seinen
Kettenhunden vom KGB: Das Volk dürfe sich freuen, solch zuverlässige
Beschützer zu haben. Er ist ein Zyniker, der seinen Titel als
„letzter Diktator“ Europas verdient. Den Beinamen trägt er seit den
90er-Jahren. In der postsowjetischen Nachbarschaft gibt es diverse
Staatschefs, die ihm diesen Titel streitig machen könnten. Da ist
Russlands starker Mann Wladimir Putin. Den betrachten zwar die
Fachleute Schröder und Berlusconi als „lupenreinen“ Demokraten. Aber
auch hier werden Oppositionelle festgenommen und verprügelt, werden
Wahlen getürkt. Dann gibt es Georgiens Michail Saakaschwili, zusammen
mit Russland besitzt das Land die vollsten Gefängnisse Europas. Seine
Schläger verprügeln Oppositionelle erst, wenn die nach der Demo
allein nach Hause gehen. Und da wäre noch der Ukrainer Viktor
Janukowitsch, bei sich bemüht, Staatsanwaltschaft, Polizei und auch
das Parlament gleichzuschalten. Es ist ein weiter Weg zur Demokratie
in Europa. Nicht nur in Weißrussland.
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