Nach dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts, dass eine
zweite Heirat kein Kündigungsgrund für den geschiedenen Arzt eines
katholischen Krankenhauses ist, forderte Verdi-Chef Frank Bsirske
Konsequenzen. Den Zeitungen der WAZ Mediengruppe (Freitagsausgabe)
sagte er:“Die vordemokratische Praxis, dass kirchliche Einrichtungen
glauben, sie könnten selbst entscheiden, welche Grundrechte und
Gesetze für ihre Beschäftigten nicht gelten sollen, muss beendet
werden“. Der Arzt einer Düsseldorfer Klinik war von seiner Frau
verlassen worden und hatte wieder geheiratet. Die Klinik kündigte
ihm, weil er damit gegen die katholische Sittenlehre verstoßen habe.
Das Bundesarbeitsgericht erklärte die Kündigung für ungültig. Die
Mitarbeiterseite begrüßte das Urteil: Wenn nach unseren Maßstäben
selbst der Bundespräsident in sündigen Verhältnissen lebt, muss sich
die Kirche fragen, wann sie sich endlich der Wirklichkeit stellen
will“, sagte Thomas Schwendele, Bundessprecher der
Caritas-Mitarbeiter, den Zeitungen der WAZ Mediengruppe
(Freitagsausgabe). Dabei bezog er sich auf eine Aussage des
Caritas-Präsidenten Peter Neher. Der forderte vor einem Jahr einen
anderen Umgang mit Geschiedenen, „bevor uns Gerichte unsere
Unbarmherzigkeit um die Ohren hauen.“
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