Was muss ich über Schiebetürsysteme wissen?

Im Gegensatz zu einer normalen Zimmertür bestehen bei einer
Schiebetür die Beschläge aus vollkommen anderen Materialien. In der Regel
kommen bei einer Schiebetür Laufschienen oder Laufwagen zum Einsatz, damit die
Tür bewegt werden kann. Des Weiteren benötigt man einen Stopper in der
Laufschiene bzw. der Führung. Als extra Sonderzubehör gibt es Soft-Stopps oder
auch die Soft-Close-Technik. Letzteres sorgt dafür, dass Schiebetüren nahezu
lautlos geöffnet und geschlossen werden können. Bei einigen Varianten schließen
die Schiebetüren automatisch, wenn sie einen bestimmten Punkt überschritten
haben, was von sehr großem Vorteil sein kann.

Die DIN-Klassifizierung von Schiebetüren

In der europäischen Norm DIN EN 1527 wird das manuelle
Konstruktionssystem für Schiebetüren und für Falttüren, die ein- oder
zweiflügelig sein können, festgelegt. Jedoch sind bei dieser DIN Norm Türen und
Türflügel vollkommen ausgeschlossen. Zur DIN Norm zählen zyklische Prüfungen,
statische Beanspruchungen der Schiebetüren, das Prüfen der
Korrosionsbeständigkeit sowie die Anfangsreibung bei einer Schiebetür. Die DIN
EN 1527 Norm gilt für Schiebetüren in der Industrie ebenso wie für
Schiebetüren, die in Privatbereichen verbaut werden. Insgesamt gibt es neun
Bereiche, die alle für sich klassifiziert werden müssen. 

Schiebetüren im öffentlichen oder gewerblichen Bereich
müssen eine Besonderheit erfüllen. Manuelle Schiebetüren sind hier nicht
erlaubt, denn sie behindern die Rettungswege. Es müssen hier also zwingende
automatische Schiebetüren verbaut werden, die sich automatisch öffnen und
schließen. Dies wird in den Sonderbauordnungen vor dem Bau eines solchen
Gebäudes festgelegt. 
Werden Schiebetüren motorisch betrieben, dann müssen sie bestimmte Anforderungen
gemäß DIN 18650-2 erfüllen. Diese besagen, dass Schiebetüren mindestens 5
Sekunden in der geöffneten Stellung verbleiben müssen, bevor sie sich
automatisch schließen.

Eine bestimmte Kraft zum Öffnen und Schließen der
Schiebetüren darf nicht überschritten werden.
Nur eine bestimmte kinetische Energie der zu bewegenden Schiebetür ist
erlaubt. Im Falle eines Stromausfalles muss man die Schiebetür manuell
öffnen und schließen können.

Die manuellen Schiebetürsysteme

Bei den manuellen Schiebetürsystemen
wird unterschieden zwischen einem manuellen Dreh- oder Pendeltürsystem. Handelt
es sich um eine Schiebetür aus Glas, dann müssen spezielle Beschläge für
Ganz-Glas-Schiebetüren verwendet werden. Bauherren können sich zudem bei den
manuellen Schiebetürsystemen auch für horizontale Schiebewände entscheiden. Die
Drücker und Griffe der Schiebetür müssen zum System passen. So werden zum
Beispiel bei Glas-Schiebetüren spezielle Griffe und Drücker empfohlen. 

Die verschiedenen Schiebetürsysteme

Bei den Systemen für Schiebetüren unterscheiden Profis in:

  • Schiebetür Slide-On ohne Zarge
  • Schiebetür Roll-On ohne Zarge
  • Schiebetür mit Holzkasten und Zarge 
  • Schiebetür mit Holzkasten ohne Zarge
  • Schiebetür, die in der Wand verläuft mit
    Zarge 
  • Schiebetür Move-On mit Zarge

Dank der verschiedenen Schiebetürsysteme findet jeder die
passende Schiebetür, die seinen Vorstellungen entspricht und die auch in den
Raum passt. Entscheidet man sich für eine Schiebetür und ist sich wegen des
Systems unschlüssig, sollte man in jedem Fall im Vorfeld mit einem Fachmann
sprechen, denn dieser kennt nicht nur die Vor- und Nachteile, sondern kann
gezielt den Raum betreffend beraten und weiß, welches Schiebetürsystem am
besten passt.