Die Wirtschaftskrise hat der
Hilfsbereitschaft der Europäer wenig anhaben können. Eine Woche vor
dem UN-Gipfel zu den Millenniums-Entwicklungszielen zeigt eine
Umfrage, dass 89 Prozent der EU-Bürger Entwicklungshilfe wichtig oder
sehr wichtig finden. Zwei Drittel wollen, dass die EU ihre Zusagen
einer Hilfe in Höhe von 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung bis 2015
einhält oder übertrifft.
Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten
Eurobarometer-Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission hervor.
„Die Bürger Europas haben eine klare Botschaft: Die Solidarität und
Verantwortung der EU gegenüber Notleidenden muss erhalten bleiben“,
sagte EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs. „Ich sehe darin einen
Auftrag, an den Millenniums-Entwicklungszielen unbeirrt
festzuhalten.“
Das Spezialeurobarometer ist eine Woche vor dem UN-Treffen zu den
vor zehn Jahren verabschiedeten Millenniums-Entwicklungszielen
erschienen. Im Jahr 2000 hatten die Staats- und Regierungschefs sich
darauf geeinigt, die weltweite Armut bis 2015 zu halbieren. Der vom
20. bis 22. September in New York stattfindende Gipfel will die
Fortschritte bewerten. Die Europäische Union insgesamt ist der
weltweit größte Geber von Entwicklungshilfe. Aus dem EU-Haushalt und
direkt von den Mitgliedstaaten wurden 2009 49 Milliarden Euro Hilfe
bereit gestellt. Dies ist mehr als die Hälfte der weltweiten Hilfe.
Etwa jeder dritte EU-Bürger spendet oder hilft selbst. Zu den
engagiertesten und spendenfreudigsten Europäern zählen die Iren,
Luxemburger und Niederländer. Auch die Deutschen, Franzosen und ein
Großteil der südeuropäischen Bürger sprechen sich für
Armutsbekämpfung aus. Ihre direkte persönliche Beteiligung ist jedoch
geringer. Vier von zehn Deutschen arbeiten freiwillig in einer
Hilfsorganisation mit oder spenden für Entwicklungsländer, während 65
Prozent der Iren sich auf diese Weise engagieren.
An der Umfrage nahmen im Juni insgesamt 26.500 Menschen in allen
27 Mitgliedstaaten teil.
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