„Stadtwerke sind wesentliche Akteure, die die
strategischen Ziele der Europäischen Union im Energiesektor
unterstützen können. Dies gilt insbesondere für die Vollendung des
Energiebinnenmarktes und die Erreichung der europäischen
Klimaschutzziele“, betonte Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer
des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) im heutigen Gespräch mit
EU-Energiekommissar Günther Oettinger.
Die kommunalen Unternehmen in Deutschland investieren in
erheblichem Ausmaß in die Nutzung erneuerbarer Energien, in neue
hocheffiziente Kraftwerke sowie in die Entwicklung von „Smart Grids“
(Intelligente Netze). Derzeit haben die kommunalen
Energieversorgungsunternehmen eine Kraftwerkskapazität von 13.300
Megawatt (MW) installiert. Darüber hinaus befinden sich
Kraftwerkskapazitäten von weiteren 3.500 MW und einem
Investitionsvolumen von 6,5 Milliarden Euro im Bau oder im
Genehmigungsverfahren. Außerdem sind für die Erhaltung und
Erweiterung der Netzinfrastrukturen alleine auf der Ebene der
Verteilernetze in Deutschland mittelfristig Investitionen in der
Größenordnung von 15 bis 20 Milliarden Euro vorgesehen. Vor allem mit
dem Rückgriff auf die Ressourcen in den Regionen leisten die
kommunalen Unternehmen zusätzlich zur Energieversorgungssicherheit
und Energieunabhängigkeit einen maßgeblichen Beitrag zur Stärkung der
regionalen Wirtschaft und Sicherung der Daseinsvorsorge in den
Kommunen.
„Die Europäische Union muss angesichts der umfangreichen
Investitionen in den notwendigen Umbau des Energiesystems der EU
langfristig belastbare ordnungspolitische Rahmenbedingungen für eine
dezentralere Energieversorgung schaffen. In diesem Zusammenhang
dürfen bereits beschrittene und nachhaltige Wege der
Energieerzeugung, wie insbesondere hocheffiziente
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), nicht schlechter gestellt werden“ betonte
Reck bei dem Treffen mit Oettinger.
„In einem zukünftig stärker dezentral ausgerichteten
Energiewirtschaftssystem ist eine Vielzahl von im Wettbewerb
stehenden Marktakteuren die Schlüsselbedingung für die
wettbewerbliche Weiterentwicklung des europäischen Energiemarktes.
Die deutschen Stadtwerke sind hier nicht zuletzt durch die
langjährige und enge Vernetzung mit den lokalen Unternehmen in
anderen EU-Mitgliedstaaten über ihre europäischen Dachverbände auf
die kommenden Herausforderungen gut vorbereitet.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten
wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der
Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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