Verkehrssicherheitsrat fordert Fahrerlaubnis für Elektro-Roller

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat plädiert für
eine Fahrerlaubnis für Elektro-Roller. Ein Führerschein müsse es
nicht unbedingt sein, sagte Hauptgeschäftsführer Christian Kellner am
Freitag im Inforadio vom rbb – kurz vor der Entscheidung des
Bundesrats über eine Zulassung auf Radwegen. „Es könnte etwas sein,
was wir beim Mofa auch haben“, so Kellner. „Da nennen wir es
Mofa-Prüfbescheinigung. Das ist auch im Fahrerlaubnisrecht
festgelegt. Und entsprechend sollte es etwas für E-Roller geben.“

Dieses System könne man sich zunutze machen, erklärte Kellner. Es
gebe Sonderbestimmungen für das Führen von Mofas und sogenannten
geschwindigkeitsbeschränkten Kraftfahrzeugen: „Und der E-Roller ist
ein geschwindigkeitsbeschränktes Kraftfahrzeug.“ Außerdem forderte
Kellner ein Mindestalter von 15 Jahren.

Eine Helmpflicht sei in der Verordnung der Bundesregierung zwar
nicht vorgesehen, so der Geschäftsführer des Verkehrssicherheitsrats.
Jedoch: „Wir finden schon, dass dringend ein Helm getragen werden
sollte.“ Kellner begründete das mit Studien aus den USA zu
Scooter-Unfällen. „Man hat festgestellt: Die meisten Unfälle waren
Allein-Unfälle und in über 50 Prozent war der Schädel betroffen.
[…] Und das sollte man ja dann doch vermeiden.“

Kellner sagte weiter, das Thema Elektro-Roller zeige, wie komplex
die Probleme mit der Infrastruktur in Deutschland sind. „Wie mit
einem Brennglas sehen wir jetzt durch diese bunten, quirligen oder
interessanten Gefährte, was wir alles versäumt haben. Und das kann
man, glaube ich, nicht innerhalb kürzester Zeit aufholen.
Andererseits müssen wir es regeln, denn die Gefährte sind ja bereits
unterwegs.“ Deswegen seien nun zunächst klare Regeln nötig, danach
müsse aber weiter über die Infrastruktur diskutiert werden.

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