Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind das größte kommunale Nahverkehrsunternehmen im deutschsprachigen Raum. Die Wartung der Personen- und Betriebsfahrzeuge ist eine wichtige Aufgabe, um den Betrieb sicherzustellen. Allein für die U-Bahn führen 660 Mitarbeiter an vier Standorten die Instandhaltung, d.h. die Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Verbesserung der Fahrzeuge durch. Außerdem wird ein Großteil der Fahrzeugbaugruppen und des Fahrzeugequipments in den vier Werkstätten aufgearbeitet, einzelne Bauteile werden selbst gefertigt.
Transparenz über die Arbeitspläne
Um die Effizienz in der Instandhaltung zu steigern, wurden von der BVG die Standorte der Abteilung der U-Bahnwerkstätten organisatorisch zusammengelegt, die Arbeitsvorbereitung wird heute zentral gesteuert. Und eine der ersten Aufgaben bestand darin, Transparenz zu schaffen über die zahlreichen inhaltlich und formal sehr unterschiedlichen Arbeitspläne als Voraussetzung für die Arbeitsplanoptimierung.
Ziele waren ein geregelter, transparenter Prozess für die Erstellung, Verwaltung und Pflege von Arbeitsplänen, eine einheitliche Datenbasis sowohl für die Produktion/PP als auch die Instandhaltung/PM, eine einheitliche, modulare und baugruppenorientierte Arbeitsplanstruktur sowie ein deutlich geringerer Aufwand für die Pflege von Arbeitsplänen sowie für die Ermittlung von Vorgabezeiten. Auf solch einer Grundlage lässt sich dann auch eine Zeitplanungssoftware wie CAPP Knowledge des Münchner IT-Dienstleisters DMC sinnvoll einsetzen, so Robert Opitz, Leiter Arbeitsvorbereitung und Logistik bei der BVG Bereich U-Bahn-Werkstätten.
Das SAP-Addon erfüllte die Anforderungen der BVG an die IT-Unterstützung in der Arbeitsvorbereitung, u.a. ein zentrales Anlegen, Bereitstellen und Pflegen von Arbeitsschritten/Vorgängen zur Abbildung von IH-Maßnahmen, die Berücksichtigung verschiedener Kriterien wie Komponente, Fahrzeugserie, Werk, Materialnummer samt entsprechender Such- bzw. Auswahlfunktion, die Mehrfachverwendung einzelner (Unter-) Vorgänge in verschiedenen übergeordneten Vorgängen/Arbeitsplänen oder eine Änderungshistorie.
Die Softwareeinführung diente auch als guter Anlass für die Vereinheitlichung und Zentralisierung der Zeitplanung und die drastische Verkleinerung des Kreises der Änderungsberechtigten, so Opitz. Der gigantische Aufwand für die Überarbeitung aller Arbeitspläne einschließlich Vorgabezeiten bei rund 2.000 IH-Anleitungen (Modul PM) und 2.000 Normalarbeitsplänen (Modul PP) und einem jährlichen durchschnittlichen Auftragsvolumen von 30.000 IH- und 6.000 Fertigungsaufträgen habe sich gelohnt. Die zentrale Pflege sichert – bei geringerem Aufwand – eine durchgängig hohe Qualität von Arbeitsplänen und Vorgabezeiten und steigerte dadurch die Akzeptanz der Mitarbeiter gegenüber den Arbeitsplanvorgaben deutlich. Die nun übersichtlichen Arbeitspläne dienen als Grundlage für Prozessoptimierungen beispielsweise durch die Auswertung wertschöpfender und nicht wertschöpfender Prozessschritte usf. Die erreichte Transparenz über das Geschehen in der Werkstatt erleichtert Werkstattsteuerung und Personalkapazitätsplanung.
Der BVG erleichterte der persönliche Kontakt zu den IH-Bestandskunden von CAPP Knowledge bzw. der Besuch vor Ort die Entscheidung pro CAPP Knowledge, zumal DB Regio und Hamburger Hochbahn hinsichtlich ihrer Prozesse einen sehr guten Ruf unter Kollegen genießen. (Mehr zu CAPP Knowledge-Kunden unter http://planzeiten.info/hp543/Kunden.htm).
Gerne hat die BVG ihrerseits eine erste „Duftmarke“ bei der Weiterentwicklung des SAP-Addons von DMC gesetzt, und zwar in Sachen Langtextgenerierung, berichtet Opitz: Aus den neu erstellten Arbeitsplänen sollten zugleich Checklisten für die Abarbeitung durch die Mitarbeiter erstellt werden. Das CAPP Knowledge-Team von DMC entwickelte eine Lösung, die sich in der Praxis als ausgezeichnet erwies: Die generierten Langtexte sind dynamisch, das heißt sie werden automatisch bei der Änderung von Zeitanalysen entsprechend aktualisiert.
Ausblick
Weiteres Optimierungspotenzial wird die BVG nutzen. So wird CAPP Knowledge bei den Zeitaufnahmen nach REFA eine Generierung von CAPP Knowledge-Elementen aus den jeweiligen Ablaufabschnitten ermöglichen. Einsetzen wird die BVG auch die Möglichkeit, CAPP Knowledge-Elemente mit prozessbegleitenden Unterlagen und Dokumenten im Dokumentenmanagementsystem wie Vorschriften, Arbeitsanweisungen, Prüfprotokollen zu verknüpfen.