VDE: Ausfall eines Netzbetriebsmittels unabhängig von Herausforderungen bei Energiewende / Mit nur 15,7 Minuten Ausfallzeit jährlich sind Deutschlands Stromnetze am zuverlässigsten in Europa

Durch die Veränderungen im
Erzeugungspark – insbesondere durch den Ausbau erneuerbarer Energien
wie Wind und Photovoltaik – stehen wir vor großen Herausforderungen
in allen Netzebenen. „Die technischen Änderungen sind komplex und
werden das System bis an die Grenzen beanspruchen“, erläutert
Dipl.-Ing. Ludger Meier, Vorstandsvorsitzender des Forums
Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN). Ein Stromausfall, verursacht
durch Ausfall eines Netzbetriebsmittels, wie aktuell in Hannover, sei
indes nicht auf die Energiewende beziehungsweise geänderte
Einspeisestrukturen zurückzuführen.

Auch hat der Ausfall keinen nennenswerten Einfluss auf das
deutschlandweite Niveau der Zuverlässigkeit. Die Stromversorgung
stand den Verbrauchern im Jahr 2009 mit einer Zuverlässigkeit von
99,99 Prozent der Zeit zur Verfügung. Die durch Störungen verursachte
durchschnittliche Dauer von Versorgungsunterbrechungen lag bei 15,7
Minuten. Damit ist Deutschland Europameister bei der Zuverlässigkeit
der Stromnetze und liegt deutlich vor Österreich (37 Minuten),
Italien (51 Minuten) und Frankreich (66 Minuten). „Das hohe Maß an
Versorgungsqualität in Deutschland sorgt nicht nur bei
Privatverbrauchern für angemessenen Komfort, sondern stellt auch
einen bedeutenden Standortvorteil für Deutschland dar. Gleichwohl
stehen wir durch die Anforderungen der Energiewende vor immensen
aktuellen Herausforderungen in allen Netzebenen. Um auch zukünftig
die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen die Netze
ausgebaut werden“, fordert Meier.

Über den VDE:

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000
Studierende, 4.000 Young Professionals) und 1.100 Mitarbeitern einer
der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE
vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.
VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs-
und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik,
Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die
Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln
der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und
Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte.
Das VDE-Zeichen, das 63 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als
Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des
VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik,
Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.

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