VDA-Präsident in der ADAC Motorwelt: „Die Politik neigt leider zu Verbotsschildern“ / Matthias Wissmann zieht Bilanz nach den Herstellerskandalen

Im Zeichen der Dieselkrise und vor Ende seiner
Tätigkeit für den Automobilverband VDA zieht Präsident Matthias
Wissmann in der ADAC Motorwelt ausführlich Bilanz seiner zehnjährigen
Amtszeit. Die Autoindustrie habe erkannt, „dass sie Fehler gemacht
hat, […], aber wir haben auch erkannt, dass die Gegner des Autos
versuchen, die gesamte Branche in die Ecke zu drängen“, so Wissmann.
Von der Bundesregierung erwarte er weniger Verbote, sondern
verlässliche Rahmenbedingungen für die Förderung der individuellen
Mobilität. „All das geht nur, wenn die Politik keine bürokratischen
Entscheidungen über die Technologien trifft“, so Wissmann weiter. Das
Beste müsse sich durchsetzen, nicht das ideologisch Passende. Im
Interview erklärt er, dass er nach Ende seiner Amtszeit nicht
weitermachen werde: „Mein Vertrag läuft im Frühjahr 2018 aus, ich
werde ihn mit Freude und Engagement erfüllen. Dann ist es auch gut“,
so der Verbandspräsident.

Das umfassende Konzept, das die Hersteller beim ersten
Dieselgipfel präsentiert hatten, und die fünf Millionen
Software-Updates für Diesel-Pkw sieht Wissmann als erfolgreiche
Maßnahmen, um Fahrverbote zu verhindern. Hardwareumrüstungen hingegen
würden zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Messungen des ADAC zeigen
jedoch, dass die NOx-Emissionen durch nachgerüstete Hardware
(SCR-System) deutlich gesenkt werden können. Im ADAC Eco-Test wurde
bei einem Prototypen ein durchschnittlicher NOx-Ausstoß von 50 mg/km
ermittelt – das liegt deutlich unter dem Euro-6-Grenzwert von 80
mg/km.

Vor allem von Neuzulassungen mit Euro-6d-Norm verspricht sich
Wissmann ab September 2019 Wirkung: „In den nächsten Monaten kommen
immer mehr Autos auf den Markt, die diesen Vorgaben entsprechen.“ Um
die CO2-Werte bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren, dürfe man nicht
alles auf eine Karte setzen, sondern es müssten alle Antriebsarten,
Technologien und synthetische Kraftstoffe ins Spiel gebracht werden.

Das gesamte Interview findet sich im Internet unter
www.adac.de/motorwelt.

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