Anlässlich des Weltflüchtlingstages 2019 (20.6.) hat
die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des
Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen mit der
Agentur pollytix strategic research GmbH eine Stichproben-Umfrage im
deutschen Mittelstand zum Thema „Arbeitsmarktintegration von
Flüchtlingen“ ausgeführt. Das Fazit ist sehr positiv. Fast alle
Unternehmen machen gute bis sehr gute Erfahrungen mit Geflüchteten
als Arbeitnehmer*innen und haben gleichzeitig zwei klare Wünsche an
die Politik: verfügbare und berufsbegleitende Sprachkurse, damit
Deutschkenntnisse kein Mangel mehr sind, sowie Rechtsicherheit, um
etwa Abschiebungen während einer Beschäftigung zu verhindern. Aus
Sicht der UNO-Flüchtlingshilfe mit Blick auf den kommenden
Weltflüchtlingstag, an dem der UNHCR die aktuellen Flüchtlingszahlen
vorstellt, ist das Fazit der Umfrage ein wichtiges Signal. Denn
während sich die öffentliche Diskussion um Flucht und Integration
drastisch zuspitzt, ist es umso wichtiger, die Erfolge und die
Chancen zu betonen.
„Weltweit sind weit über 68 Millionen Menschen auf der Flucht,
Tendenz steigend. Diese Menschen wünschen sich vor allem ein Leben in
Sicherheit und Frieden. So auch die Menschen, die in Deutschland
Schutz gefunden haben. Ihnen nicht nur Sicherheit zu bieten, sondern
auch eine Perspektive in unserer Gesellschaft, ist die gemeinsame
Aufgabe. Und gerade der Mittelstand kann ein entscheidender Motor für
Integration sein und Vorbild für andere Akteure der
Zivilgesellschaft“, kommentiert Peter Ruhenstroth-Bauer,
Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Die Stichproben-Umfrage ist nicht repräsentativ, befragt wurden 93
Mittelständler, von denen 69 aktuell Flüchtlinge beschäftigen. Fast
alle Unternehmen haben gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht,
lediglich sechs Unternehmen berichten von negativen Erlebnissen. Fast
die Hälfte der Unternehmen sieht mangelnde Deutschkenntnisse als
größtes Hindernis bei der Einstellung von Flüchtlingen. Jedes sechste
Unternehmen nennt aber auch Unklarheiten bezüglich der
Aufenthaltsdauer und -berechtigung oder dem allgemeinen rechtlichen
Rahmen als größte Sorge. Rund jedes fünfte befragte Unternehmen
verweist zudem darauf, dass eine Stärkung der Rechtssicherheit für
Unternehmen und Flüchtlinge notwendig ist, um etwa Abschiebungen
während eines Praktikums, einer Ausbildung oder gar einer
Beschäftigung zu verhindern.
Ruhenstroth-Bauer weiter: „Unternehmen wollen Verantwortung
übernehmen und belegen das auch durch ein hohes Eigenengagement in
der Integration von Flüchtlingen in ihre Unternehmen. So stellen
viele Unternehmen Geflüchtete als Auszubildende ein: schaffen also
für die jungen Menschen eine Perspektive. Unsere Stichprobe zeigt,
dass die Unternehmen mit diesen Entscheidungen sehr zufrieden sind.“
Pressekontakt:
Marius Tünte, Tel. 0228-90 90 86-47, tuente@uno-fluechtlingshilfe.de
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