Nach Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe in Japan kann Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) verstehen, dass die Bilder aus Japan sehr viele Menschen in Deutschland „beunruhigen und dass sie neue, grundsätzliche Fragen zu den Risiken der Kernenergie stellen. Das tue ich auch.“ Röttgen schloss im Interview mit dem Magazin „Bunte“ jedoch eine Gefahr für Deutschland durch radioaktive Wolken aus Japan praktisch aus. „Das liegt an der großen Entfernung, an den Wetterverhältnissen und an der Art des Unfalls.“ Anders als nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl sei nicht von großen, radioaktiv belasteten Wolkenbildungen auszugehen, da im Fall eines Austritts größerer Mengen Radioaktivität diese eher in niedrigere Luftsphären gelangen würden. In Japan sei etwas eingetreten, dass man bislang für ausgeschlossen gehalten habe, so Röttgen. Japan sei ein Industrieland sowie ein Erdbebenland und habe deshalb großen Wert auf besondere Vorsorge und Sicherheit gelegt. „Und trotzdem ist das Unglück passiert“, sagte der Minister. „Deshalb ist es richtig, dass wir eine Denkpause einlegen und uns fragen, was dieses Jahrhundertereignis auch für unsere Sicherheitsanforderungen bedeutet.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag beschlossen, die im Herbst gegen den Willen der Opposition durchgesetzte Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke auszusetzen.
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