Umstellung auf SEPA – Unternehmen läuft die Zeit davon

Die Europäische Kommission macht Druck: Früher als
erwartet, nämlich spätestens 2013 soll die Single Euro Payments Area
(SEPA) mit Überweisungen und Lastschriften endgültig Realität werden
und alle nationalen Verfahren vollständig ablösen. Insbesondere für
die deutschen Unternehmen ist die Umstellung auf SEPA mit den
internationalen Kontonummern und Bankleitzahlen mit einem Kraftakt
verbunden – vor allem auch deswegen, weil sie nach geltendem
deutschem Recht für Lastschriften bei ihren Kunden neue Genehmigungen
einholen müssen. Um die kurzen Übergangsfristen einhalten zu können,
sollten gerade Firmen schnellstmöglich handeln. Zumal ihre
europäischen Konkurrenten SEPA bereits intensiver nutzen. Das ergibt
eine aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.

Etwa 16 Milliarden Ãœberweisungen und Lastschriften werden allein
in Deutschland jährlich getätigt – mehr als in jedem anderen Land der
Europäischen Union. Doch obwohl die Banken bereits seit 2008 neben
den vertrauten nationalen Verfahren auch SEPA-Verfahren anbieten, ist
das Interesse daran in der Bundesrepublik sehr gering. Nur 0,4
Prozent aller deutschen Ãœberweisungen entfallen auf das
internationale Format. Denn vor allem die Unternehmen zögern mit der
Umstellung. Sie sehen bislang weniger die Vorteile eines
grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs, sondern blicken eher auf die
mit der Einführung verbundenen Kosten.

Gerade vom deutschen Lastschriftverfahren wollen sich die Firmen
ungern trennen. Mehr als jede zweite Zahlungsverkehrs-Transaktion
basiert hierzulande auf einer Lastschrift. Allein die Versicherer
verwalten insgesamt 260 Millionen Lastschriftmandate – also
rechnerisch drei pro Bundesbürger. Für alle müssen sie bei der
Umstellung von ihren Kunden eine neue Genehmigung einholen, sollte
die Bundesregierung sich nicht zum Handeln gezwungen sehen und eine
gesetzliche Unterstützung für die Überführung anbieten.

„Für viele Unternehmen ist die Umstellung mit erheblichem Aufwand
verbunden“, sagt Jens Lüneberg, verantwortlich für den
Zahlungsverkehr bei Steria Mummert Consulting. „Neben den technischen
Formatanpassungen sind unter anderem auch Änderungen bei Fristen und
Prozessen zu beachten. Hinzu kommt außerdem der beträchtliche
organisatorische Aufwand bei der Umstellung auf die SEPA-Lastschrift.

In Anlehnung an die Zeitplanung der EU-Kommission empfiehlt er
daher den Unternehmen, zunächst mit der Umstellung auf die
SEPA-Überweisung erste Erfahrungen zu sammeln. Danach könne dann das
deutlich anspruchsvollere Projekt – die Umstellung auf das neue
Lastschriftverfahren – angegangen werden. Projektplanung und
Konzeption sollten dabei von Beginn an sowohl Ãœberweisung als auch
Lastschrift beinhalten, um bei den Lastschriften frühzeitig
entsprechende Weichenstellungen vorzunehmen. Dies könnte zum Beispiel
die Nutzung eines Kombi-Mandates in der Ãœbergangsphase sein.

Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
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E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

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