„70 Prozent der Mittelständler lehnen eine
Wiederauflage der Großen Koalition ab. Bei einer Neuwahl will der
Mittelstand mit 70 Prozent eine schwarz-gelbe Bundesregierung unter
einem Bundeskanzler Friedrich Merz – mit einer stärkeren Einbindung
von Jens Spahn. Drei Viertel der Mittelständler sehen Angela Merkel
als geschwächt. Der Mittelstand startet insgesamt mit kräftigem
Optimismus in das neue Jahr.“ Dies erklärte Mittelstandspräsident
Mario Ohoven bei der Vorstellung einer aktuellen, repräsentativen
Unternehmerumfrage bei der Bundespressekonferenz in Berlin.
Rund 32 Prozent der Mittelständler bevorzugen eine
Minderheitsregierung, rund 21 Prozent wollen Neuwahlen, knapp 18
Prozent einen erneuten Versuch zur Bildung einer Jamaika-Koalition.
Für eine Wiederauflage der GroKo plädieren knapp 30 Prozent. Als
möglicher Nachfolger von Dr. Angela Merkel führt Friedrich Merz das
Ranking mit 35,7 Prozent mit weitem Abstand an, gefolgt von Jens
Spahn mit 16,1 Prozent. Bei der Sonntagsfrage käme die Union bei den
Unternehmern auf 38,0 Prozent, die FDP würde mit 32,1 Prozent
zweitstärkste Kraft. Die SPD bliebe mit 6,9 Prozent noch hinter den
Grünen (7,7) und der AfD (7,0). Als vorrangige Aufgaben einer neuen
Bundesregierung nannten die Unternehmer den Abbau bürokratischer
Hemmnisse, eine Bildungsoffensive und den beschleunigten Ausbau des
Breitbandnetzes.
Trotz weltweiter Krisen erwarten fast 79 Prozent (2016: 62) der
Mittelständler für 2018 einen anhaltenden Aufschwung in Deutschland.
„Der Mittelstand in Deutschland leidet vor allem unter dem
anhaltenden Fachkräftemangel“, warnte Ohoven. Laut Umfrage haben wie
im Vorjahr über 89 Prozent Schwierigkeiten, offene Positionen zu
besetzen. Vier von zehn Betrieben mussten aus Personalnot sogar schon
Aufträge ablehnen.
Der BVMW Umfrage zufolge schätzen wie im Vorjahr 95 Prozent der
Klein- und Mittelbetriebe ihre momentane Geschäftslage als
befriedigend oder besser ein, 73 Prozent (2016: 66) sogar als gut und
besser. Rund 41 Prozent (2016: 39) erwarten noch höhere Umsätze in
den kommenden zwölf Monaten. 45 Prozent der Unternehmer (2016: 47)
planen in 2018 ebenso hohe Investitionen wie in diesem Jahr, 40
Prozent (2016: 35) wollen sogar mehr investieren als in diesem Jahr.
Angesichts eines Investitionsstaus allein der Kommunen von über 150
Milliarden Euro müsse Deutschland mehr in seine Zukunft investieren,
so Ohoven. Er forderte eine neue Bundesregierung zu Reformen auf.
Deutschland brauche endlich eine steuerliche Forschungsförderung wie
in 28 von 35 OECD-Ländern, ein Wagniskapitalgesetz für innovative
Klein- und Mittelbetriebe sowie die völlige Abschaffung von
Solidaritätszuschlag und Erbschaftsteuer.
Überaus positiv wird die aktuelle Finanzierungssituation bewertet:
Wie im Vorjahr vergeben 92 Prozent der Mittelständler die
Schulnoten befriedigend, gut oder sehr gut. Laut Umfrage planen über
47 Prozent (2016: 41), im kommenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter
einzustellen. Jedes zweite Unternehmen will die Mitarbeiterzahl
halten. „Damit erfüllt der Mittelstand auch 2018 verlässlich seine
Rolle als Wachstums- und Jobmotor in unserem Land. Ich erwarte von
einer neuen Bundesregierung, dass sie die dafür erforderlichen
investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen schafft“, betonte
Mittelstandspräsident Ohoven.
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