Berlin – Unified Communications (UC) spielt bei vielen
Unternehmen immer noch eine untergeordnete Rolle. Das
könnte sich allerdings ändern. In einer Umfrage von Frost &
Sullivan in Zusammenarbeit mit dem ITK-Spezialisten Aastra
unter Systemintegratoren, Service Providern, Consultern,
Distributoren und Resellern gaben lediglich fünf Prozent der
Teilnehmer an, dass die Mehrheit ihrer Kunden bereits UC-
Lösungen anwendet.
65 Prozent der Befragten erwarten aber noch in diesem Jahr
eine zunehmende Nachfrage nach kompletten UC-Paketen
oder einzelnen Diensten. Ein Grund für die bisherige
Zurückhaltung ist laut Studie die Rezession. Mit deren Ende
würden Investitionen nun nachgeholt. Betrachtet man die
einzelnen Dienste, die unter dem Begriff Unified
Communications zusammengefasst werden, so messen ihnen
die Umfrageteilnehmer unterschiedliche Vermarktungschancen
bei. Eines der Topthemen der kommenden Monate ist für 62
Prozent die Konvergenz von Festnetz und Mobilfunk, gefolgt von
Unified Messaging (42 Prozent).
Das größte Geschäft erwarten 80 Prozent der Befragten in der
Migration zum Internet Protokoll. Laut Umfrage stehen
Kosteneinsparungen und Effizienz ganz oben auf der Liste der
Motivationen (beide 85 Prozent). Danach folgen Mobilität und
Telearbeit (81 Prozent). „Für UC-Technologien Geld
auszugeben, muss sich aus Sicht der anwendenden
Unternehmen wirtschaftlich rechnen. Das gilt insbesondere für
einzelne Module wie Konvergenz oder Video. Die Technik als
Selbstzweck steht nicht im Vordergrund. Stattdessen sollen
Arbeitsprozesse erleichtert und beschleunigt werden“, so
Johannes Nowak, Business Development Manager für
Applikationen bei Aastra Deutschland. Man sollte den Begriff UC
nicht rein technisch sehen, sondern eher als ein Schlagwort,
mit dem man Kunden darauf aufmerksam macht, dass
mittlerweile deutlich mehr möglich sei als einfaches
Telefonieren und eine Rufweiterschaltung.
Effiziente Prozesse spielen bei Finanzdienstleistern traditionell
eine große Rolle. Aus diesem Grund sehen die
Umfrageteilnehmer diesen Sektor als größten Abnehmer von
UC-Lösungen. An zweiter Stelle kommt die IT- und
Telekommunikationsbranche, gefolgt von Dienstleistern aus
den Bereichen Immobilien, Consulting und Rechnungswesen.
Eine vergleichsweise geringe Bedeutung spielen derzeitig noch
Einzelhandel, Erziehung und Bau. Europaweit nahmen 169
Unternehmen an der Umfrage teil, 41 Prozent von ihnen
stammen aus Deutschland.
