Turnen, Spielen, Basteln? / Wahrnehmung und Anerkennung der Therapieberufe

Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten
tragen in der Behandlung akut und chronisch Erkrankter sowie in der
Prävention eine große Verantwortung. Trotz der hohen Bedeutung für
Patienten und das Gesundheitswesen insgesamt gelten die
Therapieberufe formal als „Heilhilfsberufe“. Auch in der Vergütung
zeigt sich ein vergleichsweise geringer beruflicher Status. Das Image
eines Berufs wird jedoch nicht nur von außen geprägt, sondern auch
durch das bestehende Selbstverständnis der Angehörigen einer
Berufsgruppe. Aber wie definieren sich die Therapeuten selbst? Welche
Kompetenzen und Bedeutungen schreiben sie sich zu? Und wie werden die
Berufsgruppen mittlerweile von der Öffentlichkeit wahrgenommen? Mit
diesen Fragen haben sich Studierende des Masterstudiengangs
„Therapiewissenschaften“ an der Hochschule Fresenius in einem
Forschungsprojekt beschäftigt. Am 20. September 2014 werden die
Ergebnisse im Rahmen eines Symposiums an der Hochschule in Idstein
vorgestellt und diskutiert.

Seit rund 15 Jahren prägen Professionalisierungsbestrebungen die
Entwicklung der Therapieberufe. Trotz einer Teilakademisierung und
großer Fortschritte in Wissenschaft und Forschung hat sich der
Berufsstatus praktizierender Ergotherapeuten, Logopäden und
Physiotherapeuten seither jedoch nicht bedeutend verändert. Neben der
Bezeichnung „Heilhilfsberuf“ kursieren zwar mittlerweile weitere
Begriffe wie „Gesundheitsfachberuf“ oder „nichtärztlicher Heilberuf“,
veränderte formale Befugnisse oder Zuständigkeiten sind indes damit
nicht verbunden. Gleichzeitig sehen sich Therapeuten aus
wirtschaftlichen Gründen zunehmend gezwungen, Maßnahmen im
nicht-medizinischen Bereich anzubieten. Dazu gehören etwa Coaching
oder so genannte „Wellness“-Behandlungen. Dies sowie uneinheitliche
Ausbildungsstrukturen scheinen dazu zu führen, dass es den
Therapeuten zunehmend schwer fällt, Kernelemente und
Alleinstellungsmerkmale ihrer Disziplin zu formulieren.

In einem qualitativen Forschungsprojekt haben sich die
Studierenden des Masterstudiengangs Therapiewissenschaften an der
Hochschule Fresenius in Idstein damit auseinandergesetzt, wie
Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten ihre berufliche
Identität definieren und deren Merkmale beschreiben. Zusätzlich wurde
eine Umfrage zur öffentlichen Wahrnehmung der Therapieberufe
durchgeführt. Die Ergebnisse werden am 20.September 2014 in einem
ganztägigen Symposium präsentiert und mit den Teilnehmern diskutiert.

Die Veranstaltung richtet sich an Angehörige der Therapieberufe
und alle, die das Thema interessiert. Die Teilnehmer sind dazu
eingeladen, sich auf Grundlage der präsentierten Ergebnisse darüber
auszutauschen, welches Bild ihrer beruflichen Tätigkeiten sie nach
außen tragen möchten und inwieweit eine gemeinsame berufliche
Identität der Therapieberufe zu einer veränderten öffentlichen
Wahrnehmung und Anerkennung führen kann.

Auf der Internetseite www.therapiewissenschaften.de finden sich
weitere Informationen zur Anmeldung und zum Ablauf des Symposiums.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Über die Hochschule Fresenius

Die Hochschule Fresenius gehört mit rund 10.000 Studierenden und
Berufsfachschülern zu den größten und renommiertesten privaten
Hochschulen in Deutschland. 1848 als „Chemisches Laboratorium
Fresenius“ gegründet und seit 1971 als staatlich anerkannte
Fachhochschule in privater Trägerschaft zugelassen, unterhält die
Hochschule Fresenius heute Standorte in Idstein, Köln, Hamburg,
München, Frankfurt am Main und Berlin sowie Studienzentren in
Düsseldorf und Zwickau. 2010 erfolgte die institutionelle
Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat. In den Fachbereichen
Chemie & Biologie, Gesundheit & Soziales, Wirtschaft & Medien sowie
Design können hier Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsangebote
wahrgenommen werden. Neben Bachelor- und Masterprogrammen in Vollzeit
bieten die vier Fachbereiche mit ihren sieben Schools auch
berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an.
Der Masterstudiengang Therapiewissenschaften qualifiziert
akademisierte Angehörige der Heilmittelberufe in
Gesundheitsforschung, -management und -pädagogik. Die angehenden
Therapiewissenschaftler sind neben dem Studium als Lehrende oder
Praktizierende der Logopädie, Physiotherapie oder Ergotherapie tätig.

Die Hochschule Fresenius setzt auf eine enge Einheit von
Forschung, Lehre und Praxis und forscht in den Fachbereichen Chemie &
Biologie (Institute for Analytical Research), Gesundheit & Soziales
(Bewegungslabor), Wirtschaft & Medien (Institut für
Gesundheitswirtschaft, Medienmanagement Institut, Institut für
Energiewirtschaft) sowie Design. Mehr Informationen unter:
www.hs-fresenius.de

Ansprechpartner:
Sabine Hammer
Tel. +49 (0)6126. 9352 – 912
hammer@hs-fresenius.de
www.hs-fresenius.de

Pressekontakt:
Mareike Schrenk
Tel. +49 (0)6126. 9352 – 952
Mareike.schrenk@hs-fresenius.de
www.hs-fresenius.de

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