– Meinungsumfrage vom September 2010 mit 1.000 Teilnehmern
– 54 Prozent würden Elektroauto kaufen
Die Einführung von Elektroautos findet in Deutschland breite
Akzeptanz: Für 54 Prozent der Menschen in Deutschland kommt der Kauf
eines Elektroautos in den nächsten fünf Jahren in Frage. Dabei haben
sie auch eine klare Vorstellung, von welchem Hersteller sie ein
Elektroauto kaufen würden: Befragt nach der Markenpräferenz nennen
knapp 25 Prozent Volkswagen, gefolgt von Toyota (15 %), BMW, Mercedes
und Opel (je 8,1 %). „Die Entwicklung von Elektromobilität wird von
den Deutschen positiv gesehen. Aber viele warten noch auf den
Elektro-Golf“, fasst Dr. Thomas Aubel, Executive Vice President
Mobility von TÜV Rheinland, die Ergebnisse zusammen.
Als positive Aspekte von Elektroautos sehen in der repräsentativen
Bevölkerungsbefragung von TÜV Rheinland über 36 Prozent allgemein den
Umweltschutz, 26 Prozent die Unabhängigkeit von der Ressource Öl
sowie 22 Prozent geringe Betriebskosten. Als Einschränkung bei der
täglichen Nutzung von Elektroautos sehen derzeit 36 Prozent eine
lange Ladedauer der Batterien, 29 Prozent die begrenzte Reichweite
sowie 17 Prozent eine limitierte Höchstgeschwindigkeit von maximal
120 km/h.
Die Ergebnisse der Studie, die bundesweit im September 2010 mit
1.000 Studienteilnehmern durchgeführt wurde, zeigen somit konkret, wo
Handlungsbedarf besteht, um Elektroautos im Markt zu etablieren.
Neben den genannten technischen Fragen und Komfortaspekten ist dies
auch der Kostenfaktor. So glauben vier von fünf Befragten nicht
daran, dass die Menschen in Deutschland bereit sind, aus
Umweltgründen einen höheren Preis für ein Elektroauto zu zahlen.
Entsprechend halten drei Viertel der Befragten eine finanzielle
Förderung von Elektroautos bei der Markteinführung für sinnvoll.
Die Fachleute der Innovations- und Marktforschung von TÜV
Rheinland haben in der repräsentativen Marktstudie erstmals auch
danach gefragt, welche Autohersteller mit Elektromobilität in
Verbindung gebracht werden. Hierbei wird Toyota mit 17,9 Prozent der
Nennungen an erster Stelle angeführt. Es folgen Volkswagen mit 10,1
Prozent der Nennungen sowie Mercedes (9,9 %), BMW (8,2 %) und Opel
(7,1 %). „Toyota hat einen Imagevorsprung durch über zehn Jahren
Erfahrung mit Hybridfahrzeugen im Markt“, so Dr. Thomas Aubel.
Die Fachleute von TÜV Rheinland haben bei Fahrern, die sich den
Kauf eines Elektroautos in den kommenden Jahren vorstellen können,
auch gefragt, ob sie eine Nutzung als Erst- oder Zweitwagen in
Erwägung ziehen. Bei den Fahrern von Mini- oder Kleinwagen können
sich jeweils über 20 Prozent eine Nutzung als Erstwagen vorstellen,
weitere 22,5 Prozent (Mini-Wagen-Fahrer) beziehungsweise 16,7 Prozent
(Kleinwagenfahrer) als Erst- oder Zweitwagen. Am höchsten ist die
Bereitschaft zum Kauf eines Elektroautos bei Fahrern der oberen
Mittel- und Oberklasse: 62,4 Prozent dieser Gruppe können sich den
Kauf eines Elektroautos vorstellen, allerdings fast ausschließlich
als Zweitwagen. Auch dies erscheint plausibel, da für diese Gruppe
der Anschaffungspreis vielfach eine untergeordnete Rolle spielt.
Die Frage nach der Kaufbereitschaft von Elektroautos zeigt auch
Unterschiede zwischen verschiedenen Altersklassen. Generell sind
jüngere Menschen dem Thema Elektroauto aufgeschlossener als ältere.
So beantworten über 62 Prozent der 18 bis 31 Jahre alten
Studienteilnehmer die Frage nach der Kaufbereitschaft positiv, bei
den über 50-Jährigen lediglich noch 50 Prozent, bei den über
60-Jährigen 48 Prozent. Auch zwischen den Geschlechtern ist ein
Unterschied erkennbar: 57,5 Prozent der Männer sagen, dass für sie
der Kauf eines Elektroautos in Frage kommt, lediglich 48,8 Prozent
der Frauen.
Genauer nachgefragt haben die Forscher auch bei den
Einschränkungen, die Elektroautos betreffen. Hier zeigt sich bei der
angenommenen Reichweite von maximal 150 Kilometern bei Elektroautos,
dass zwar fast 30 Prozent der Befragten dies als negativ ansehen,
aber in der täglichen Praxis meist eine viel geringere Fahrstrecke
zurücklegen: Über 61 Prozent der Befragten fahren täglich mit ihrem
Auto höchstens 50 Kilometer, knapp 30 Prozent zwischen 50 und 100
Kilometern, nur knapp 9 Prozent noch längere Strecken.
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