Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation
medico international befürchtet eine humanitäre Tragödie durch den
türkischen Angriff auf das nordsyrische Afrin. „Das Krankenhaus in
Afrin hat nicht genug Medikamente. Die Ärzte tun was sie können, aber
bald sind ihre Vorräte aufgebraucht“, berichtet
medico-Nothilfereferent Bernd Eichner.
Der Gesundheitsrat von Afrin bat die Frankfurter Organisation
deshalb dringend um Unterstützung für die medizinische Nothilfe. Seit
der Befreiung von Kobane hilft medico beim Aufbau des
Gesundheitssystems in den kurdischen Gebieten Syriens.
Seit Beginn der Offensive kamen bisher über 60 Zivilisten ums
Leben. Der Gesundheitsrat von Afrin zählt außerdem mehr als 150
Verletzte. Sie wurden meist Opfer von Luftangriffen und
Artilleriebeschuss. „Die Menschen in den Dörfern sind den Angriffen
schutzlos ausgeliefert. Die Verletzten müssen mit dem Krankenwagen
ins Krankenhaus nach Afrin gebracht werden, da es das Einzige in der
Region ist. Die Rettungssanitäter beklagen, dass auch sie gezielt
beschossen wurden. Gesundheitsstationen müssen neuerdings versteckt
eingerichtet werden“, berichtet Bernd Eichner von den Gesprächen mit
den örtlichen medico-Partnern.
Noch sind keine Bomben auf die Stadt Afrin selbst gefallen, aber
durch die gezielte Zerstörung der umliegenden Infrastruktur
verschlechtere sich auch hier die Situation. Nicht nur Medikamente
würden knapp – auch die Versorgung mit Strom, Wasser und die
Kommunikation zur Außenwelt seien problematisch.
Der Kanton Afrin in Nordsyrien ist Teil der kurdischen Gebiete in
Selbstverwaltung – genannt Rojava – und war bisher weitgehend vom
Krieg verschont geblieben. In den letzten Jahren wurde Afrin
Schutzort für hunderttausende SyrerInnen, die vor Krieg und
Verfolgung hierhin flohen. Der türkische Einmarsch läutet nach sieben
Kriegsjahren eine weitere Eskalation im Syrienkonflikt ein.
Für die medizinische Nothilfe und Medikamentenlieferungen an das
Krankenhaus in Afrin bittet medico international um Spenden.
medico international
Spenden-Stichwort: Nothilfe Rojava
IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00
BIC: HELADEF1822
Frankfurter Sparkasse
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Für Nachfragen und Interviewwünsche:
– Bernd Eichner, medico-Nothilfereferent:
Tel. 069/94438-45 oder eichner@medico.de
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