Angela Merkels Kondolenzschreiben an Husni Mubarak
ist der Versuch, nicht auch noch international Öl in das Feuer zu
gießen, das da national zwischen den Religionen lodert, seit
Fanatiker einen koptischen Gottesdienst in Alexandria angriffen. Es
hätten Christen, „aber auch Muslime“ ihr Leben verloren, schrieb die
Kanzlerin, ganz so, als sei der Anschlag nicht Teil eines brutalen
Glaubenskriegs gegen Christen, der weit über Ägypten hinausgeht. Und
sie zeigte sich „überzeugt“, dass Mubarak „alles in seiner Macht
stehende“ tun werde, um derartige Vorfälle in der Zukunft zu
verhindern. Das wird er wohl nicht.
Es ist an der Zeit, dass der Westen sich mit den angeblich
befreundeten Regimes der Region etwas ungeduldiger zeigt als bisher.
Ihre Zusicherungen müssen daran gemessen werden, ob sie nicht nur
aktiv gegen die Terroristen selbst vorgehen, sondern auch gegen jene
Islamisten, die den geistigen Nährboden für die Intoleranz legen. Das
gilt nicht nur für Ägypten, wo derartige Sekten weitgehend
unbehelligt agieren. das gilt mehr noch für Saudi-Arabien, das der
große Finanzier der Verbreitung eines intoleranten Islam in ganz
Afrika und Teilen Asiens ist. Die Toten von Alexandria sind nicht die
ersten toten Christen in der arabischen Welt. Amerikaner, Juden,
westeuropäische Touristen und Entwicklungshelfer sind ohnehin schon
lange Freiwild in einigen dieser Länder. Und die Drohungen erstrecken
sich mittlerweile auch auf Kopten, die in Deutschland leben.
Diplomatische Floskeln sind da wahrlich nicht mehr angebracht.
Sondern nur die Forderung: Wir wollen Taten sehen.
Autor: Werner Kolhoff
Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de